Aktienfokus: Richemont profitiert von überzeugendem Umsatzausweis

Einziger Wermutstropfen im «starkes Weihnachtsquartal» sei, dass die niedrigmargigeren Produkte überdurchschnittlich gewachsen seien, lautete der Tenor. Bis um 10.20 Uhr steigen Richemont 0,50 CHF oder 0,9% auf 57,75 CHF ein (Tageshoch 57,90 CHF), gehandelt sind bislang 340’923 Titel. Der Gesamtmarkt (SMI) legt derweilen um 0,43% auf 7’715,91 Punkte zu.


Wermutstropfen Umsatzmix
Der einzige Wermutstropfen im «starken Weihnachtsgeschäft» sei der Umsatzmix, schreibt Patrik Schwendimann, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Denn für den Umsatzzuwachs sei weniger die höchstmargige Marke Cartier verantwortlich gewesen, sondern vielmehr die Schreibwaren und die Bereiche Lederwaren-/Modemarken mit den Sorgenkindern Lancel und Dunhill.


Licht am Ende des Tunnels
Bei den beiden Sorgenkindern sieht die Bank Leu jetzt auch «Licht am Ende des Tunnels». Einzig vom Schmuckbereich mit Cartier hätte sich die Bank etwas mehr erhofft. Positiv überrascht zeigte sich Rahn & Bodmer von den Bereichen Schreibwaren und Lederwaren.


Überzeugenden Zahlen
Die Bank Leu erwartet nach diesen «überzeugenden Zahlen» einen starken operativen Leverage. Jedes zusätzliche Prozent vom Umsatz wirke sich mit etwa 6% auf den Gewinn aus, schätzt das Equities Advisory Team der Bank Julius Bär. Mit dem «Trading Statement» habe die Gruppe jedenfalls erneut höhere Wachstumsraten als die Konkurrenz ausgewiesen.


Monat Dezember mit 21% überzeugt
Vor allem der Monat Dezember mit einem Umsatzplus von 21% überzeugt, schreibt Vontobel-Analyst René Weber. Bank Vontobel wird aufgrund der Zahlen ihre Schätzungen erhöhen. Auch die Bank Leu wird aufgrund des Umsatzausweises ihre Schätzungen – wie auch viele andere Analysten – anpassen.


Kein überdurchschnittliches Kurspotenzial
Rahn&Bodmer rechnet allerdings nicht mit einem überdurchschnittlichen Kurspotenzial, da die Richemont-Aktie bereits eine «eindrückliche» Performance hinter sich habe. Derzeit liege Richemont noch leicht unter dem Durchschnitt der Peer-Gruppe. Das günstige Umfeld dürfte im laufenden Jahr die Nachfrage nach Luxusgütern ankurbeln. Die Analysten von Kepler rechnen damit, dass das ökonomische Umfeld die Nachfrage nach Luxusgütern während des Jahres begünstigen dürfte.


Gute Bedingungen
Von guten Bedingungen für die Luxusgüterindustrie spricht auch Alessandro Migliorini, Analyst bei Helvea. Dies sollte Richemont erlauben, die Profitabilität zu steigern – auch bei den Marken Dunhill und Lancel. Helvea hebt das Kursziel auf 61 CHF von 54 CHF an. (awp/mc/gh)

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