Aktienfokus Richemont: Trotz guter H1-Zahlen etwas schwächer

Die Titel würden allerdings unter der unsicheren und schwachen Verfassung des Gesamtmarktes etwas leiden, sagte ein Händler. Bis um 11.20 Uhr sinken Richemont um 0,6% auf 72,75 CHF, nachdem der Titel noch mit einem Plus von 0,6% in den Handel gestartet ist und kurz darauf einen Tageshöchstkurs von 74,00 CHF erzielt hat. Der Gesamtmarkt (SMI) verliert mittlerweile 1,42% auf 8`471,86 Punkte.


Starke Bruttogewinnmarge überraschte
Das organische Umsatzwachstum sei zwar leicht unter den Erwartungen ausgefallen, dafür überraschte die starke Verbesserung der Bruttogewinnmarge auf 65,0 von 63,5% positiv, schreibt ZKB-Analyst Patrik Schwendimann. Dies habe sich auch auf das operative Ergebnis ausgewirkt, wo mit einer EBIT-Marge von 22,0% ein neuer Margenrekord realisiert werden konnte.


Eindrucksvolle Margenausweitung
Die deutliche Margenausweitung wird auch von anderen Analysten, wie Claudia Lenz von der Bank Vontobel, Urs Diethelm von Sal.Oppenheim oder Thomas Chauvet von Citigroup, hervorgehoben und mit dem Prädikat `eindrucksvoll` versehen. Die gute Entwicklung sei vor allem auf den Uhrenbereich, wo Richemont die EBIT-Marge auf 31 nach 23% steigern konnte, zurückzuführen, schreibt Claudia Lenz. Die Uhren haben den Schmuck (EBIT-Marge H1 29%) überholt und sind somit erstmals der profitabelste Bereich.


Vontobel korrigiert Schätzungen nach oben
Lenz wird ihre Schätzungen aufgrund der `sehr starken` H1-Zahlen nach oben korrigieren, auch wenn durch die tieferen Wechselkurse ein negativer Effekt eingerechnet werden müsse. Sie empfiehlt die Titel weiterhin zum Kauf, das Kursziel setzt sie bei 85 CHF.


Die kritische Frage
Ein `Buy` vergeben auch Citigroup (Kursziel: 93 CHF) und Sal.Oppenheim (Fair Value: 81 CHF). Das Umsatzwachstum dürfte auch im zweiten Halbjahr anhalten, meint Thomas Chauvet. Patrik Schwendimann belässt sein Rating auf `Marktgewichten`. Die kritische Frage bleibe, ob sich das Branchenwachstum 2008 verlangsamen wird, schreibt Schwendimann.


Brillierende Leistung vor allem auf EBIT-Stufe
Von einer `brillierenden` Leistung vor allem auf EBIT-Stufe schreiben die Autoren der Bank Wegelin. Die Richemont-Führung habe es offenbar geschafft, die Kostenkontrolle zu intensivieren und dadurch einen sehr luxuriösen operativen Gewinn zu erwirtschaften. Unterstützend komme hinzu, dass augenscheinlich allen Unkenrufen zum Trotz zumindest im Oktober kein Trendabbruch im Luxusgüterbereich stattgefunden hat. (awp/mc/ab)

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