Die Transaktion dürfte gemäss Richemont zwar keinen materiellen Einfluss auf Bilanz und Erfolgsrechnung haben, wird jedoch von Analysten als positives Signal gewertet. Der Verkauf weckt die Hoffnung, dass sich Richemont künftig von weiteren Marken, die nicht zum Kerngeschäft gehören, trennen könnte. Die Hautfrage bleibt: Wird sich Richemont auch von den verlustreichen Marken Dunhill und Lancel trennen?
Die Aktien steigen bis gegen 10.15 Uhr 2,3% auf 39,95 CHF, während der Gesamtmarkt (SMI) 0,1% auf 6´214,85 Punkte höher steht.
Positiv bewertet
«Dieser kleinere Verkauf ist positiv zu werten», schreibt Patrik Schwendimann, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Richemont sei es in der Vergangenheit schwer gefallen, sich von Luxusmarken, die nicht zum Kerngeschäft gehören, zu trennen. Diese Meinung wird auch von den Analysten einer Zürcher Privatbank geteilt. Purdey könnte ihrer Meinung nach die nächste Marke auf der Liste sein. James Amoroso von Helvea nennt daneben Chloé und Shanghai Tang als mögliche Kandidaten.
Mit Tradition gebrochen
Richemont habe mit der Tradition gebrochen, verlustreiche Marken im Konzern zu tolerieren, so Amoroso. Dass sich der Luxusgüterkonzern jetzt auch von den Marken Lancel und Dunhill trennen wird, schätzt er nicht mehr mit 0% ein. Ein Verkauf sei aber immer noch sehr unwahrscheinlich. Zum Verkaufspreis macht Richemont keine Angaben. Hackett ist auf britische Mode und Accessoires spezialisiert und umfasst über 27 Boutiquen. Dies entspricht 3% des gesamten Filialnetzes von Richemont, schreibt Schwendimann von der ZKB. «Der Umsatzanteil dürfte aber noch kleiner sein». Er geht davon aus, dass Hackett einen Umsatz im zweistelligen Mio-EUR-Bereich erzielt. Amoroso von Helvea schätzt, dass Hackett rund 1% zum Umsatz von Richemont beiträgt. (awp/mc/as)