Derweil wurde der Reingewinn von einer Sonderposition aus der Genentech-Transaktion geprägt. Am Markt wird vor allem die Profitabilität und die Erhöhung des Ausblicks als positiv gewertet. Bis um 11.25 Uhr gewinnen die Roche-Genussscheine 2,3% auf 158,10 CHF, das bisherige Tageshoch liegt bei 161,80 CHF. Die Papiere gingen bereits am Vortag 1,1% höher aus dem Handel. Der SMI notiert derweil kaum verändert bei +0,2%.
Analysten voll des Lobes
Die von Roche vorgelegten Zahlen werden von den Analysten durchgehend als sehr gut gewertet. Roche habe ein sehr überzeugendes Ergebnis präsentiert, kommentieren beispielsweise die Experten von Vontobel und Wegelin. Auch die ZKB überschlägt sich mit Lob: Roche habe nicht nur ein solides, sondern ein ausgezeichnetes Semester-Ergebnis ausgewiesen.
Umsatzwachstum begeistert
Angetan zeigt sich die Gilde vom Umsatzwachstum. Die Umsatzerlöse hätten insgesamt 5%, diejenigen für die Pharma-Sparte 6% über ihrem jeweiligen Schätzwert gelegen, kommentieren die Analysten von Vontobel. Auch die ZKB weist darauf hin, dass das Unternehmen als eines der ganz wenigen Pharmaunternehmen mit einem hohem Umsatzwachstum glänze, das klar den Markt der Pharmaindustrie (3% bis 4%) schlage. Die Diagnostik-Sparte hinke der Pharmasparte zwar noch hinterher, habe aber die Erwartungen des Marktes erfüllt.
Positive Entwicklung des Operating Leverage
Auch für Bank of America/Merrill Lynch zeigt Roche weiterhin das beste Wachstum unter den grossen Pharmakonzernen. Zudem gewährleiste die Erhöhung der Guidance dass der Konzern auch weiterhin wachse. Entsprechend erwarten die Analysten, dass sich die Prämie von Roche gegenüber den Mitbewerbern weiter verbessere. Beeindruckt zeigen sich die Experten von Vontobel auch vom Operating Leverage des Unternehmens. Aufgrund der unerwartet niedrigen F&E- und G&A-Ausgaben sei es zu einer positiven Entwicklung des Operating Leverage gekommen, das ihre und die Konsensschätzungen um 7% übertroffen habe, so die Analysten.
Genentech-Integration kommt zügig voran
Zur Genentech-Übernahmen meint Vontobel, die Integration komme zügig voran und sollte gegen Ende Jahr abgeschlossen sein. Auch die Prognoseanhebung sei eine «gute Nachricht». Bei den Prognosen ist für Helvea vor allem wichtig, dass die Guidance für 2010 die Tamiflu-Verkäufe nicht einbeziehe, obwohl Tamiflu im nächsten Jahr sicher ein ausschlaggebender Faktor sei. Nach Meinung der Beobachter von Wegelin hat vor allem der Ausblick inklusive Prognoseerhöhung einige Anlegerphantasien freigesetzt. Ihrer Meinung nach dürften die Basler auch in Zukunft von der gut gefüllten Produktepipeline profitieren und weiterhin zu den Top-Investments in diesem Bereich zählen. Zudem habe die Aktie zunehmend Nachholpotenzial.
Einhellige «Buy»-Empfehlung
Vontobel bewertet Roche mit «Buy» und einem Kursziel von 176 CHF, Helvea führt die Titel mit «Buy» und einem Kursziel von 186 CHF. Ebenfalls mit «Buy» empfiehlt Bank of America/Merrill Lynch die Aktie, mit einem Kursziel von 190 CHF. Auch die ZKB bestätigt ihre Empfehlung mit «Übergewichten» und stellt angesichts des höheren Synergieeinsparpotenzials und den stark angezogenen Tamiflu-Verkäufen eine Revision ihres Modells in Aussicht. (awp/mc/ps/15)