Aktienfokus: Rückenwind für CS und UBS durch TBTF-Bericht
Sowohl CS als auch UBS geben sich zuversichtlich, die neuen Anforderungen durch einbehaltene Gewinne erfüllen zu können.
UBS-Titel drehen ins Minus
Derzeit scheinen auch die Investoren keine Kapitalerhöhungen bei den beiden Grossbanken einzupreisen. Freundlich präsentieren sich vor allem die Valoren der Credit Suisse, die bis gegen 11.50 Uhr rund 0,7% auf 42,06 CHF steigen. Zwischenzeitlich gewannen die Papiere gar bis auf 42,40 CHF. Ins Minus drehten hingegen nach anfänglichen Kursgewinnen die Aktien der UBS, die rund 0,3% auf 16,61 CHF verlieren. Das Tageshöchst markierten sie bei 16,82 CHF. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI steht derweil mit 0,51% im Minus. Im Urteil der Analysten sind die von der Expertenkommission geforderten Massnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals insgesamt etwas weniger streng als befürchtet ausgefallen. Zudem werde den Banken genügend Zeit zur Umsetzung eingeräumt, schreibt die Zürcher Kantonalbank in einer ersten Einschätzung.
Gefordertes Common Equity hinter Befürchtungen
Für die Bankenexpertin Teresa Nielsen der Bank Vontobel liegt insbesondere das geforderte Common Equity von total 10% deutlich hinter den befürchteten Werten. So hätten Investoren mit einer Kernkapitalquote zwischen 12 und 16% gerechnet, schreibt die Expertin. Das dürfte im Markt für Erleichterung sorgen, gibt sich Nielsen zuversichtlich und rechnet nun mit einer positiven Reaktion der Papiere, nachdem sich die Aktien der Grossbanken jüngst deutlich schlechter entwickelt haben als der Benchmark. Die Bank Sarasin sieht die empfohlenen Massnahmen demgegenüber etwa im Rahmen der Erwartungen. Die Anforderungen gingen deutlich über die Basel III-Standards hinaus, was aber die Qualität der Banken stärke, kommentiert die Privatbank.
Schwachpunkt bedingte Pflichtwandelanleihen
Als Schwachpunkt der empfohlenen Massnahmen bezeichnet Helvea-Experte Peter Thorne die vorgeschlagene Ausgabe von bedingten Pflichtwandelanleihen: So sei noch nicht nachgewiesen, dass für solche Instrumente ein angemessener Markt existiere. Ein Fragezeichen setzt er zudem hinter der Krisentauglichkeit dieser sogenannten CoCo-Bonds. Letztlich sei dies eine Glaubensfrage, so Thorne. Mit einer Kapitalerhöhung rechnet aber auch er nicht bei den beiden Grossbanken. Er gehe davon aus, dass sowohl die CS als auch die UBS ihr Kernkapital bis 2013 durch die Einbehaltung von Gewinnen bis zu den geforderten 10% aufstocken können. (awp/mc/ps/15)