Aktienfokus: Sarna/Sika: Aufgefrischte Übernahmegerüchte lassen Titel kalt

Neue Aktualität hat das Thema durch den am vergangenen Freitag von Sarna bekanntgegebenen Verkauf von Paulmann & Crone erhalten, einem Verlustbringer aus dem europäischen Automotive-Geschäft. Der Verkauf wurde in Marktkreisen positiv aufgenommen.


Titel verloren bis Mittag
Bis um 11.25 Uhr gehen Sarna um 1,60 CHF oder 1,1% auf 150,00 CHF zurück (gehandelt sind rund 3´200 Titel), Sika verlieren 4,50 CHF oder 0,6% auf 789,00 CHF zu (Handelsvolumen 532 Stück). Der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,14% tiefer bei 4´771,08 Punkten.


Sarna mittlerweile «heiratsfähig»
In einem Kommentar einer Privatbank hiess es, die Erwartungen einer Übernahme von Sarna durch Sika seien im Steigen begriffen. Die von Verlustquellen befreite Sarna sei mittlerweile «heiratsfähig». Ein weiterer Marktteilnehmer sprach von mehreren Quellen, welche auf ein Zusammengehen von Sarna und Sika hindeuteten. Die Verhandlungen seien demnach weit fortgeschritten.


Zusammenschluss mit Sika empfohlen
Überraschend wäre eine Übernahme von Sarna durch Sika jedenfalls nicht. Im Januar 2005 wurde bekannt, dass der Investor Tito Tettamanti der Führung von Sarna einen Zusammenschluss mit Sika empfohlen hatte. Der VR-Präsident von Sarna, Fritz Studer, sprach sich kurz darauf aber gegen einen Verkauf von Sarna als Ganzes oder auch nur von Sarnafil aus.


Spekulationen wurden relativiert
Verschiedene Beobachter relativierten indes die Spekulationen. Die Gerüchte seien immer wieder an die Oberfläche getaucht, eigentlich gebe es nichts Neues zu berichten, waren sich ein Analyst und ein Aktienhändler zweier Schweizer Privatbanken einig. Im Handel der ZKB wurde darauf verwiesen, dass in den Titeln keine auffällige Bewegungen auszumachen seien.


Der umgedrehte Spiess
Dafür drehte der Analyst den Spiess um. Seiner Meinung nach käme eine Teil-Übernahme von Sika durch Sarna eher in Frage. Das entsprechende Geschäft von Sarna sei mehr als doppelt so gross, wie dasjenige von Sika. Akquisitionen entsprechen zudem der von Sarna deklarierten Strategie, die Einnahmen aus dem Verkauf der Automobilsparte zur Stärkung des Bereichs Sarnafil zu verwenden.


Eher unterdurchschnittliches Handelsvolumina
Ein Händler einer internationalen Grossbank brachte indirekt Tito Tettamanti wieder ins Spiel, welcher über seine Sterling Investment Group per Ende 2004 rund 5,4% der ausstehenden 2,4 Mio Sarna-Aktien gehalten hatte. «Gewisse Grossinvestoren sähen ein Angebot von Sika vielleicht gerne», so der Trader. Die Musik spiele momentan aber nicht in diesen Titeln, verwies auch er auf die eher unterdurchschnittlichen Handelsvolumina.


Keine Stellungnahme seitens der Sika
Bei Sarna wollte man auf das Gerücht nicht näher eingehen. Mediensprecher Kurt Lötscher verwies auf das Statement des Verwaltungsrates, wonach die Bausparte Sarnafil selbständig bleiben und ausgebaut werden soll. «Dieses hat nach wie vor Gültigkeit.» Bei Sika war vorderhand niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. (awp/mc/ab)

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