Die beiden Tysabri-Vertreiber Biogen Idec und Elan Corporation plc haben das Medikament gegen Multiple Sklerose zurückgezogen und raten Ärzten dazu, vorerst auf die Verabreichung von Tysabri zu verzichten bis weitere Nachrichten seitens Biogen/Elan folgen würden. Das geht aus einer Mitteilung der Vertreiber von Montag hervor. Biogen und Elan hätten die Verabreichung von Tysabri in allen klinischen Studien gestoppt, ist weiter zu vernehmen.
«Sehr nachteilige Ereignisse» (ein Todesfall) in klinischer Studie
Der Entscheid stütze sich auf zwei «sehr nachteilige Ereignisse», die bei Patienten in klinischen Studien aufgetreten waren, die mit Tysabri in Kombination mit Avonex behandelt worden seien. Ein Fall sei tödlich ausgegangen, in einem anderen Fall handle es sich vermutlich um PML (progressive multifocal leukoencephalopathy), eine seltene aber oft tödliche Krankheit des zentralen Nervensystems. Der Schritt sei nach Absprache mit der US-Gesundheitsbehörde FDA vorgenommen worden. Mit dieser Meldung reduziert sich der Konkurrenzdruck auf Seronos Rebif schlagartig. Die Aktie quittiert die Nachricht mit einem Anstieg von zeitweise über 27%. Gegen 16.00 Uhr steht der Titel 20,8% im Plus auf 149,50 CHF. Der SMI legt indessen 0,20% auf 5’948 Punkte zu.
(AWP, MC hfu)