Aktienfokus: Serono stehen wegen Sonderrückstellungen stark unter Druck

Bis um 10.35 Uhr fallen Serono um 50,50 CHF oder 6,0% auf 789 CHF zurück, der Gesamtmarkt (SMI) steht dagegen 0,26% höher auf 5´918,22 Punkten.


Klar hinter den Erwartungen
Serono hat am späten Donnerstagabend für das erste Quartal einen Gesamtumsatz von 601,4 Mio USD sowie einen Produkteumsatz von 551,4 Mio USD ausgewiesen. Der AWP-Konsens für die beiden Werte lag auf 640,0 bzw. 586,7 Mio USD. Auch der EBIT (107,2 Mio) und der theoretische Reingewinn (92,7) lagen klar hinter den Erwartungen von 129,8 Mio bzw. 119,3 Mio USD.


Überraschende Sonderrückstellungen
Die grosse Überraschung waren allerdings Sonderrückstellungen im Umfang von 725 Mio USD, welche zu einem Quartalsverlust von 567,7 Mio USD geführt hatten. Serono sah sich zu diesem Schritt gezwungen, weil die US-Behörden wegen Marketing- und Preisbildungsaktivitäten für das Wachstumshormons Serostim ermittelt. Die Rückstellungen hätten überrascht, hiess es in einem Kommentar von Julius Bär Swiss Equities Sales. Es gelte zu berücksichtigen, dass die Ermittlungen schon vor vier Jahren begonnen hätten und Serostim lediglich 4% zum Umsatz von Serono beitrage. Der Betrag für die Rückstellungen erscheine hoch, schreibt auch ZKB-Analystin Yasemin Ersan. Und die Quartalszahlen seien enttäuschend, ist sie sich mit den meisten Kommentatoren einig.


Erreichung der Jahresziele wird in Frage gestellt
Die Bank Vontobel stellt die Erreichung der Jahresziele von Serono in Frage. Es dürfte sehr schwer werden, diese zu erreichen, schreibt Vontobel Analyst Tilman Dumrese, der das Rating von Serono auf Sector Perform zurückgenommen hat. Rebif habe zwar nur knapp hinter den Erwartungen zurückgelegen, trotzdem sei auch der Umsatz eine Enttäuschung.


Fragile Kredibilität wieder zerstört
Auch Helvea hat den Titel zurückgestuft und empfiehlt ihn neu mit «Reduce». Die fragile Kredibilität, welche sich Serono wieder aufgebaut habe, sei mit diesem Ergebnis wieder zerstört, heisst es in einer Einschätzung von Helvea. Abgesehen von den Rückstellungen hätten die Verkäufe in den Kernbereichen enttäuscht. (awp/mc/ab)

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