Die negative Nachricht ist eine klare Enttäuschung, darin sind sich die Analysten einig. Die Ankündigung kommt aber nicht sehr überraschend. Serono hat bereits im Frühjahr 2005 eine Studie für Canvaxin in der Indikation Stadium IV Melanom abgebrochen. Aufgrund des hohen Risikos haben denn auch viele Analysten keine Umsatzschätzung für dieses Produkt in ihren Modellen.
Bis gegen 10.00 Uhr verlieren die Serono-Valoren 1,1% auf 850,00 CHF. Der SMI geht gleichzeitig 0,15% oder 10,29 Stellen zurück auf 6´996,56 Punkte.
«Der heutige Entscheid ist zwar enttäuschend, aber keine grosse Überraschung», schreibt Guisep Demont, Analyst bei der Bank Vontobel. Aufgrund des hohen Risikos hat er – wie auch andere Analysten – keine Umsatzschätzungen für das Immuntherapie-Produkt in sein Modell integriert.
«Serono enttäuscht einmal mehr mit einem Einlizenzierungsprojekt», schreibt Yasemin Ersan, Analystin bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Gemäss früheren Aussagen des Managements habe es sich bei Canvaxin um eines der höchsten Umsatzpotenziale in der Pipeline gehandelt. Das Vertrauen in Serono werde einmal mehr belastet.
Negativ wertet zudem die Bank Julius Bär den Abbruch – vor allem in Anbetracht dessen, dass Serono eigentlich die Abhängigkeit vom MS-Medikament Rebif verringern sollte.
«Das ist ein enttäuschender Schlag für Serono», kommentiert Helvea-Analyst Andrew Fellows. Der Abbruch der Studie werde als weiterer Fehltritt gesehen. Aus finanzieller Sicht gebe es jedoch keine Auswirkungen auf den Umsatz. Möglicherweise werde aber ein weiterer Abschreiber auf die Beteiligung an der Partnerfirma CancerVax anfallen, so Fellows weiter. Serono hat Informationen diesbezüglich für die Publikation der Drittquartalszahlen in Aussicht gestellt. Im ersten Halbjahr musste eine Wertminderung in Höhe von 8,4 Mio USD auf der CancerVax-Beteiligung verbucht werden.
Mit dem Studienabbruch beenden die beiden Partnerunternehmen Serono und CancerVax Corporation ihre Zusammenarbeit, wie eine Sprecherin von Serono sagte.
(AWP / MC / hfu)