Da die Reduktion des Ausblicks nach den ersten Quartalsangaben von Mitte Juli erwartet worden ist, werten Händler die heutigen Kursverluste vor allem als Gegenreaktion auf das gestrige Kursfeuerwerk. Getrieben von Übernahmespekulationen hatten SEZ am Montag satte 17,5% zugelegt. Gegen 11 Uhr stehen die Aktien nun 2,0% im Minus auf 37,45 CHF, wobei das bisherige Tagestief bei 35,60 CHF (-6,8%) erreicht worden ist. Der SPI legt derweil 1,4% zu.
Verschlechterung des Investitionszyklus im Halbleitersektor
Dass SEZ nicht an den im Frühling genannten Finanzzielen für das Gesamtjahr 2007 festgehalten hat, hat kaum überrascht. Der schwache Ausblick für das zweite Semester 2007 sei die Folge der rapiden Verschlechterung des Investitionszyklus im Halbleitersektor, heisst es in einem Kommentar einer Grossbank. Auch andere Finanzmarktexperten halten fest, dass es sich dabei um ein sektor- und kein unternehmensspezifisches Problem handelt.
Aussichten mit Risiken befrachtet
Gemäss ZKB sind die Aussichten der Gruppe mit Risiken befrachtet. SEZ zeige sich bezüglich Markteinführung der neuen FEOL-Produkte sehr zuversichtlich, die momentane Auftragslage signalisiere aber, dass es vorerst noch einmal ’schlechter als bisher befürchtet› komme und SEZ im zweiten Semester operativ wieder rote Zahlen schreiben werde, hält der zuständige Analyst fest. Entsprechend erachtet er das Risiko, seine eigenen Schätzungen für 2008 senken zu müssen, als hoch.
‹Wiederaufgeflammte Übernahmespekulationen›
Mehrere Marktbeobachter greifen in ihren Kommentaren die kräftigen Kursgewinne des Vortages auf. Sal.Oppenheim hält beispielsweise fest, dass in den letzten beiden Handelstagen rund 9% aller ausstehenden Titel gehandelt worden seien. Als ‹mögliche Gründe› für das Kursplus nennt die Bank ‹wiederaufgeflammte Übernahmespekulationen›. Auch die Bank Wegelin sieht in SEZ einen ‹von der Konkurrenz gern gesehenen Übernahmekandidaten›.
Selbst nach dem Kursanstieg vom Vortag erachtet die Bank Vontobel den Titel als ‹attraktiv bewertet›. Die ZKB sieht dies anders; SEZ seien angesichts der unklaren Aussichten ’sehr satt› bewertet, heisst es dort. (awp/mc/pg)