Aktienfokus SGS: Gesucht nach abruptem CEO-Wechsel

Über die Gründe für den Wechsel an der Konzernspitze machte SGS vorerst keine Angaben, die Marktteilnehmer erhoffen sich von der um 11.00 Uhr stattfindenden Pressekonferenz weitere Details. SGS Namen stehen nach einem leicht negativen Start gegen 10.50 Uhr 1,4% höher auf 1`266 CHF, der Gesamtmarkt (SMI) gewinnt aktuell 0,4%.


Strukturelle Wachstumsstory
«Uns gefällt die strukturelle Wachstumsstory bei SGS» schreibt ZKB-Analyst Daniel Bürki, der die Aktie mit «Übergewichten» einstuft. Allerdings sei der neue CEO bereits der vierte seit 2004, grössere Stabilität diesbezüglich wäre sicher zu begrüssen.

CEO-Abgang überraschend
Der Abgang erfolge überraschend, zumal der bisherige CEO Kerpelmann erst kurz im Amt gewesen sei und einen guten ersten Eindruck hinterlassen habe. Denkbar sei, dass die kulturellen Differenzen zwischen Kerpelmann und der übrigen Führungsriege bzw. dem Verwaltungsrat zu gross waren, spekuliert Bürki. Möglicherweise hätten auch Meinungsverschiedenheiten zur strategischen Entwicklung bestanden.


«Gute Wahl»
Als «gute Wahl» bezeichnet Vontobel-Analyst Scott Weldon die Ernennung Kirks zum Nachfolger Kerpelmanns. Die Sparte Mineral Services gehöre seit Jahren zu den am stärksten wachsenden Bereichen (Umsatz und Marge) innerhalb der Gruppe und mache mittlerweile einen beachtlichen Teil des Umsatzes aus.


Geschäftsmodell intakt
Das Geschäftsmodell von SGS sei nach wie vor intakt und die Finanzziele 2008 erreichbar, schreibt Weldon weiter. Auch Bürki geht nicht davon aus, dass der CEO-Wechsel mit operativen Schwierigkeiten zusammenhängt.


Spielraum für wilde Spekulationen
Etwas skeptischer gibt sich die Bank Wegelin. Der Umstand, dass aus der Mitteilung von SGS keine Gründe für den abrupten Handtuchwurf von Kerpelman zu entnehmen seien, biete Spielraum für wilde Spekulationen, heisst es in einem Kommentar. Jedenfalls hätten einige Marktakteure seit geraumer Zeit auf eine andere Botschaft gewartet – wie etwa die Übernahme des Konkurrenten Bureau Veritas. Etwaiger Verkaufsdruck auf die Aktie sei nicht auszuschliessen, doch sei bei 1235 CHF ein erster Support vorhanden. (awp/mc/gh)

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