Aktienfokus: SGS nach H1-Resultat deutlich unter Druck

Die meisten Marktteilnehmer sprechen denn auch von einem enttäuschenden Resultat. Einigermassen positive Erwähnung findet die Zielbestätigung für das Gesamtjahr. Die Aktie hat 2,6% tiefer eröffnet, wenige Minuten später notiert das Papier bereits fast 6% schwächer auf dem bisherigen Tagestief von 1’230 CHF. Danach hat sich die Aktie aber etwas erholt und steht um 10.10 Uhr noch 4,1% tiefer auf dem Stand von 1’251 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) gewinnt derweil rund 0,6%.


Zahlen unter Erwartungen
In Analystenkreisen zeigt man sich von den vorliegenden Zahlen enttäuscht. Aufgrund der Aussagen nach den ersten Monaten und den insgesamt sehr soliden Ergebnissen und ermutigenden Ausblicken vergleichbarer Mitbewerber wie Intertek oder Bureau Veritas sei der Markt bei SGS von einem höheren organischen Wachstum ausgegangen. Die Ertragssituation sei von Sonderbelastungen leicht beeinträchtigt worden, doch selbst unter Ausklammerung dieser Aufwendungen liege die Gewinnentwicklung hinter den Erwartungen zurück, heisst es. Am ehesten positive Erwähnung finden die gehaltene operative Marge sowie die bestätigten Gesamtjahresprognosen. Letztere werden allerdings zunehmend als ambitiös beurteilt.


Umsatzentwicklung «eher enttäuschend» 
«Etwas durchzogener Halbjahres-Ausweis des Warenprüfers», meint man bei der Bank Wegelin. Vor allem die Umsatzentwicklung scheine nach den angekündigten positiven ersten zwei Monaten (Wachstum im oberen Bereich der Prognose) «eher enttäuschend». Insbesondere der Bereich Minerals scheine derzeit unter der tiefen Nachfrage bei den Rohstoffen zu leiden. Es bleibe abzuwarten, ob dieser Bereich später noch von den Konjunkturprogrammen profitieren werde. Auch wenn die Gesellschaft ihre Abhängigkeit vom Handelsvolumen reduziert habe, sei das Unternehmen jetzt getroffen von den wirtschaftlichen Bedingungen, die sich verschlechtert hätten, meinte ein Marktteilnehmer.


Robustes Geschäftsmodell
Andere Kommentare sind etwas positiver. Die Ergebnisse seien zwar unter den Erwartungen ausgefallen, aber das Gesamtergebnis widerspiegle, wie robust das Geschäftsmodell des Unternehmens im derzeitigen Wirtschaftsumfeld sei, heisst es etwa bei Vontobel. Auch bei der ZKB halten sich die negativen Kommentare in Grenzen. Der Konzern sei auf gutem Weg, auch im Krisenjahr 2009 organisch zu wachsen. Zwar habe die Wachstumsdynamik in den letzten Monaten stärker nachgelassen als erwartet, aber: «Grundsätzlich gefallen uns sowohl der Sektor wie auch SGS als Branchenprimus gut.»


Vontobel bestätigt «Hold»
Es dürfte für SGS aber schwierig werden, in nächster Zeit positiv zu überraschen, meint man bei der Staatsbank weiter. Der zuständige Analyst bestätigt denn auch seine Empfehlung «Marktgewichten». Vontobel bewertet den Titel mit «Hold» und Kursziel 1’400 CHF, es gebe derzeit keinen Grund für nennenswerte Prognoseanpassungen, heisst es. (awp/mc/ps/14)

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