Aktienfokus SIG: Aktien profitieren von angekündigtem Aktienrückkaufprogramm

Von den Analysten wird die Massnahme als Abwehrmassnahme gegen Übernahmen und als kursstützend bewertet. Die SIG-Valoren gewinnen bis um 10.35 Uhr 3,2% auf 284,25 CHF. Derweilen verbessert sich der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, um 0,36% auf 5’622,01 Punkte.


Aktionäre bei Laune halten

Ein Aktienrückkaufprogramm sei seit der Ankündigung, dass das Unternehmen die Getränke-Division verkaufen wolle, in den Karten gelegen, schreibt Alessandro Migliorini von Helvea in seinem Kommentar. «Wir betrachten beide Massnahmen als Mittel, die Aktionäre bei Laune zu halten und den Kursverfall seit der Gewinnwarnung vom 16. November zu stoppen», kommentiert Oliver Maslowski von der Bank Vontobel das Ereignis in seiner Kurzeinschätzung. «Ein schwacher Trost für ungeduldige Aktionäre», beurteilt das Swiss Equities Sales Team der Bank Julius Bär die Massnahmen.

Aktienrückkaufprogramm als Abwehrmassnahme

Diese dürfte nach Ansicht der ZKB kursstützend wirken. Das Aktienrückkaufprogramm könne als proaktive Abwehrmassnahme gegen Übernahmeversuche interpretiert werden, so die ZKB weiter. Dieser Ansicht ist auch das Swiss Equities Team der Bank Julius Bär, da der Rückkauf die liquiden Mittel reduziert und den Aktienkurs erhöhen sollte. Trotzdem bleibe die Übernahmefantasie vorhanden, weshalb die Titel mit «Market Perform» eingestuft bleiben.

Bilanz als nicht «solide» taxiert

Durch den Rückkauf, der rund 6% der Börsenkapitalisierung ausmacht, steigt indes der Verschuldungsgrad (Gearing) per Ende 2006 auf 70% von 30%, weist die ZKB hin. Die Bilanz von SIG wird dennoch von einer Privatbank als nicht «solide» taxiert, weshalb ihrer Meinung nach der Aktienrückkauf zu früh komme. Entsprechend empfiehlt das Institut, die Titel zu verkaufen. Helvea bewertet das Aktienrückkaufprogramm als angemessen. Das Institut hätte sich aber behaglicher gefühlt, wenn ein höhere Betrag mit genau definierten Aktionen zur Erhöhung des Cashflow verbunden worden wären. Dies könne aber immer noch geschehen, da der Rückkauf nur ein erster Schritt von mehreren zur Anhebung der Bewertung sein könnte.

Ausschüttungsquote in Form einer Nennwertrückzahlung

Die Erhöhung der Ausschüttungsquote, was in Form einer Nennwertrückzahlung erfolgen soll, wurde von den Analysten erwartet und floss entsprechend bereits in ihre Dividenden-Schätzung. Die ZKB weist indes darauf hin, dass wegen des Nennwerts der Aktie von derzeit 10 CHF eine Nennwertrückzahlung höchstens zwei bis drei Mal erfolgen könne. (awp/mc/ab)
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