Der Reingewinn profitierte von einem niedrigeren Steuersatz und lag daher etwas über den Konsensus-Erwartungen. Insgesamt bergen die Ergebnisse im Urteil der Experten aber keine Überraschungen, hiess es in Marktkreisen. Sonova Namen notieren um 10.30 Uhr 0,7% höher auf 122,30 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) um 0,57% zurückgeht. Am Vortag hatten Sonova in Erwartung der Zahlen um 1,9% zugelegt.
Negative Wechselkurstrends
Positiven Impulsen durch neu lancierte Produkte stehen negative Wechselkurstrends, ein verschärfter Wettbewerb sowie die Übernahmekosten für Advanced Bionics und Insound Medical gegenüber, fasst der zuständige Analyst der Bank Vontobel sein Urteil zusammen. Die in der Berichtsperiode stark erhöhten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie für Marketing belasten die Ergebnisse von Sonova kurzfristig, heisst es bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Langfristig dürften sie sich aber auszahlen, heisst es hier. Auch die Credit Suisse rechnet damit, dass Produkteinführungen in der zweiten Jahreshälfte 2010 den Margen wieder auf die Beine helfen dürften.
Advanced Bionics schreibt Betriebsverlust
Nicht unerwartet hat die im Vorjahr erworbene Advanced Bionics (Hörimplantate) mit einem EBITA-Verlust von 5 Mio CHF die Konzernrechnung belastet und die Margen zurückgebunden. Doch im Vergleich zum Vorjahr habe sich auch hier die Profitabilität verbessert und der Umsatzbeitrag der neuen Sparte sei besser als erwartet ausgefallen, heisst es bei Jeffries International. Allerdings habe sich Sonova bei den Highend-Geräten vom Konkurrenten William Demant abhängen lassen müssen. Die Dänen waren zuletzt mit «Agil» sehr erfolgreich; Sonova will nun mit seinem eigenen Premium-Produkt «Phonak Ambra» nachziehen. Das Manko sei allerdings mit der starken Entwicklung bei den Mid- und Low-end-Geräte kompensiert worden, was beweise, wie gut Sonova aufgestellt sei.
Premium-Bereich legt mit Gesamtmarkt zu
Mit 5,2% Wachstum im Premium-Bereich habe Sonova aber im Einklang mit dem Gesamtmarkt zugelegt, urteilt die UBS. Damit habe keine grundlegende Verschiebung von Marktanteilen stattgefunden, heisst es hier. Morgan Stanley, UBS und die ZKB vergeben für die Sonova-Aktien eine Kaufempfehlung, während Jeffries und Vontobel mit jeweils «Hold» zuwarten. Der Vontobel-Analyst begründet dies mit der aus seiner Sicht hohen Bewertung und dem Fehlen kurzfristiger Impulsgeber. (awp/mc/ps/12)