Aktienfokus: Straumann nach Zahlen gesucht – ‹Investmentstory› überzeugt
Die vorbörslich vorgelegten Umsatzzahlen zu den ersten neun Monaten sowie zum dritten Quartal 2007 waren solide, aber grösstenteils unter den Erwartungen ausgefallen. Erste Analystenkommentare wiesen eine gewissen Enttäuschung in Bezug auf die Zahlen auf, zeigten sich aber von der längerfristigen ‹Investmentstory› der Dentalimplantateherstellerin überzeugt.
Straumann notieren höher
Gegen 11.15 Uhr notieren Straumann 0,31% höher auf 320,75 CHF. Das Tagesttief im frühen Handel lag bei 310,25 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) verliert derweil 0,84%.
Analysten grundsätzlich überzeugt
Grundsätzlich zeigen sich die Analysten in Bezug auf den soliden Charakter der Zahlen, die kontinuerliche Wachstumssteigerung und die längerfristigen Perspektiven überzeugt. «Die Investmentstory bleibt weiterhin attraktiv und Straumann sollte mit ihren Produkten auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Dentalimplantatmarkt spielen können», schreibt die Zürcher Kantonalbank. Auch Helvea beurteilt die Dentalimplantateherstellerin weiterhin als ‹exciting story›, vor allem aufgrund der Lancierung des Knochenlevel-Implantates, das Straumann den Zugang zu einem grossen Markt eröffne.
Strategische Fortschritte erfreuen
«Wir sind erfreut über die jüngsten strategischen Fortschritte bei Straumann», heisst es auch bei der Credit Suisse. Dennoch erachte man die operativen Risiken im Zusammenhang mit der Integration der Distributoren und dem Aufbau des internationalen Etkon CAD/CAM-Geschäfts als hoch. Zudem sehen die Analysten angesichts des tiefer als erwartet ausgefallenen Drittquartalsumsatzes, ein steigendes Risiko, dass das Unternehmen die Jahresumsatzguidance verfehlen könnte.
Märkte USA und Europa als Kritikpunkt hervorgehoben
Als Kritikpunkt heben die Analysten auch den unter den Erwartungen ausgefallene Konzernumsatz in den Märkten USA und Europa hervor – das starke Wachstum in Asien/Pazifik und dem Rest der Welt wird dagegen wohlwollend kommentiert. «Während sich die Region Asien/Pazifik sehr vorteilhaft – beeinflusst durch die Übernahme der südkoreanischen und japanischen Distributoren – und besser als erwartet entwickelte, liegen Nordamerika und Europa unter unseren Schätzungen», ist bei Helvea zu lesen. Die Helvea-Analysten zeigen sich hautpsächlich enttäuscht, dass sich das organische Wachstum in Nordamerika nicht weiter beschleunigt habe. Darauf weist auch Vontobel hin: «Das Wachstum pendelte sich in den USA auf eine niedrige Rate im zweistelligen Bereich ein, verbesserte sich gegenüber dem Vorquartal aber nicht». (awp/mc/ab)