Aktienfokus: Sulzer nach Vereinbarung mit Renova leicht unter Druck

Gemäss dem Abkommen werden die von Renova gehaltenen Aktien an Sulzer per sofort im Sulzer-Aktienregister eingetragen. Analysten beurteilen den Schritt als eher positiv, auch wenn etwas Phantasie aus dem Titel verschwindet. Renova erklärt sich zudem bereit, den Anteil an Sulzer nicht über 33% zu erhöhen sowie von einer Übernahme oder von Änderungen der Statuten von Sulzer abzusehen, heisst es. Ohne Einvernehmen mit dem Sulzer-Verwaltungsrat wird Renova auch keine Fusion oder andere Form des Zusammenschlusses zwischen Sulzer und OC Oerlikon anstreben.


Um 11.15 Uhr notieren die Aktien 17 CHF bzw. 1,0% tiefer auf dem Stand von 1’655 CHF, gehandelt sind gut 4’300 Titel. Der Gesamtmarkt (SPI) steht derweil leicht im Plus.


Spekulationen zumindest vorläufig beendet
Die seit längerem andauernden Spekulationen über eine Übernahme von Sulzer durch Renova oder eine Fusion mit OC Oerlikon hätten hiermit – zumindest bis 2009 – ein Ende gefunden, heisst es in einem Kommentar der Bank Vontobel. Die Aufmerksamkeit der Anleger werde sich nun wieder auf das äusserst dynamische operative Geschäft von Sulzer richten. Behilflich sein könnte dabei der neue Aktionär. Renova verfüge über ausgezeichnete Beziehungen zu Russland, deren potenzielle strategische Vorteile in Bezug auf den russischen Markt sich zum jetzigen Zeitpunkt aber nur schwer bemessen liessen, so der Kommentar.


Streitereien vom Tisch
Die Einigung müsste positiv aufgenommen werden, denn damit seien die Streitereien vom Tisch und das Management könne sich endlich wieder zu 100% auf die eigentliche Arbeit konzentrieren, meint man bei Wegelin. Mittelfristig dürfte sich nun auch zeigen, inwieweit die Partnerschaft mit Renova eine Bereicherung darstellen werde. Eine Anregung der Investorenphantasien könnte beim Gedanken an den riesigen russischen Markt jedenfalls möglich sein.


Keine grossen Konsequenzen für Sulzer-Aktie
Für die Sulzer-Aktie sehen die Beobachter keine grösseren Konsequenzen. Grundsätzlich sehe man keine Änderungen in der Anlagebeurteilung von Sulzer, obwohl die Übernahmespekulationen nun beendet seien, meint man bei Vontobel. Die Bank hält am ‹Hold›-Rating bei einem Kursziel von 1650 CHF fest.


Ob jedoch kurzfristig die Enttäuschung über das Platzen der Übernahmespekulationen bei Sulzer überwiegen werde, müsse sich weisen, so Wegelin. Kurse unter der 1’600er-CHF-Marke stellten für mittelfristig orientierte Anleger aber eine Einstiegsmöglichkeit dar. (awp/mc/pg)

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