Einhellig als sehr stark eingeschätzt wird die Entwicklung der Betriebsgewinnmarge und des Reingewinns. Dabei ist insbesondere der Bereich ‹Uhren & Schmuck› kräftig gewachsen und nochmals leicht profitabler geworden; zudem konnten im Bereich ‹Produktion› Umsatz und Betriebsgewinn markant gesteigert werden. Auch werden die Aussichten nach dem weiterhin stark florierenden Geschäft im Juli und in der ersten Augusthälfte ungebrochen positiv bewertet.
Bis um 11.00 Uhr können die Swatch-Titel bei hohen Umsätzen deutlich zulegen. Inhaber verteuern sich um 3,4% auf 351,50 CHF, Namen um 3,5% auf 67,35 CHF. Damit sind die Inhaber nach einem deutlichen Kursanstieg von 336,25 am 27. Juni bis auf 379,25 auf 19. Juli wieder daran, seither preisgegebenes Terrain wieder gut zu machen. Der SMI gibt um 0,8% nach.
Über den Erwartungen
Auch Urs Diethelm von Sal. Oppenheim ist der Ansicht, dass das Swatch-Ergebnis über den Erwartungen des Instituts und des Marktes liege. Und Claudia Lenz von der Bank Vontobel schreibt im ‹Vontobel Morning Focus›, dass der Uhrenkonzern die EBIT-Margenerwartungen mit einem Anstieg um 160 Basispunkte auf 19,6% übertroffen habe. Der Reingewinnanstieg um knapp 40% sei ‹deutlich› über den Erwartungen gelegen.
Fortsetzung des positiven Trends erwartet
Swatch sei für das zweite Halbjahr ’sehr zuversichtlich›, schreibt Claudia Lenz (Vontobel) weiter. Nachdem die ersten sechs Monate 2007 die Erwartungen übertroffen hätten, rechnet sie für das zweite Halbjahr mit einer Fortsetzung des positiven Trends. Sie werde ihre Schätzungen überprüfen, heisst es weiter. Trotz der starken Performance von 26% seit Anfang Jahr bewertet Vontobel Swatch mit einem P/E von geschätzten 18,0 mal für 2008 weiterhin als ‹Sector Outperformer›. Titel aus derselben Branche würden ein P/E von 19,7 mal aufweisen.
‹Gutes Aufwärtspotenzial›
Helvea sieht ebenfalls ‹gutes Aufwärtspotenzial› und wiederholt ihre ‹Accumulate›-Empfehlung. Die Swatch-Gruppe habe und werde weiterhin langfristig investieren, schreibt Alessandro Migliorini. Die Ergebnisse des ersten Halbjahres sollten als nachhaltig betrachtet werden, obwohl die Gruppe vom positiven wirtschaftlichen Umfeld habe profitieren können.
Starke Performance des Segments ‹Uhren & Schmuck›
Einig ist man sich über die starke Performance des Segmentes ‹Uhren & Schmuck›, wo insbesondere der Luxusbereich stark gewachsen ist, aber auch das mittlere Preissegment und ‹Swatch› gute Zuwachsraten erzielt haben. Hier wird weiterhin mit hohen Wachstumsraten gerechnet.
Wachstum über dem Markt
Die ‹Produktion› sei ein ’strategischer Asset›, hält Migliorini (Helvea) fest. Dieser Bereich werde es der Gruppe erlauben, stärker als der Markt zu wachsen und sei nach grossen Investitionen in den vergangenen Jahren hoch profitabel.
Ein Wermutstropfen: Elektronische Systeme
Einziger Wermuthstropfen ist die Entwicklung des mit Abstand kleinsten Bereiches ‹Elektronische Systeme›, wo im ersten Halbjahr nur ein geringes Umsatzwachstum erzielt werden konnte und die Betriebsgewinnmarge infolge der Entwicklung im Bereich Mobiltelephonie deutlich zurückging. Allerdings erwartet die Swatch-Gruppe hier für 2007 einen ‹leicht höheren Umsatz›.
Auf gutem Weg zu ausgezeichnetem Ergebnis
Urs Diethelm (Sal. Oppenheim) glaubt, dass die Swatch Gruppe auf gutem Weg sei ein ‹ausgezeichnetes› Geschäftserergebnis 2007 zu erzielen. Deshalb wiederholt er die ‹Kauf›-Empfehlung. Ebenfalls zum ‹Kaufen› rät das Investment Research von Clariden Leu – mit Verweis auf das H1-Ergebnis, den weiterhin positiven Ausblick und die starken Wachstumsraten in den Monaten Juli und bis Mitte August. (awp/mc/pg)