Ausserdem gab Swatch am Vorabend die Übernahme der in den Bereichen Fertiguhren und Montage von Uhrwerken tätigen Novi SA bekannt. Bis um 11.00 Uhr steigen Swatch um 0,8% auf 425,80 CHF und Richemont um 1,9% auf 56,25 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) gewinnt derweil 0,43%.
Luxusgüter: Starkes Momentum setzt sich fort
Das starke Export-Wachstum in der Schweizer Uhrenindustrie habe sich auch im Monat November fortgesetzt, schreibt das Equity Research der Credit Suisse. Dabei konnten die Exporte stark gesteigert werden, obwohl der Basiseffekt schwieriger zu übertreffen war als in den Vormonaten. Während Richemont und der italienische Luxushersteller Bulgari bereits für den Monat Oktober eine sehr gute Umsatzentwicklung aufgezeigt hätten, habe sich nun das starke Momentum im Markt mit Luxusgütern auch im November fortgesetzt, so die CS.
Umsatztreiber Hong Kong
Die Nachfrage nach Schweizer Uhren sei erneut in Asien – vor allem in Hong Kong – sehr gut gewesen. Aber auch der positive Trend bei den Exportdaten nach den USA habe sich fortgesetzt. Nach Preissegmenten habe sich die Nachfrage nach Uhren die 3’000 CHF und mehr kosten sehr gut entwickelt, schreibt die CS. Die Akquisition von Novi SA dürfte laut René Weber von der Bank Vontobel keinen grösseren Einfluss auf die Ergebnisse von Swatch haben. Das zugekaufte Unternehmen trage lediglich 0,3% zum Gruppenumsatz von Swatch bei. Ausserdem sei Swatch bereits ein wichtiger Kunde der Novi SA. Die Übernahme sei für Swatch aber ein weiterer, wenn auch kleiner Schritt, zur Stärkung der Produktion.
CS mahnt zur Vorsicht
Nach den jüngsten Uhren-Exportzahlen sieht Weber die Titel von Richemont und Swatch weiter leicht im Aufwind. «Es gibt kurzfristig ein kleines Potenzial», sagte der Analyst im Gespräch mit AWP-Video. Die Titel hätten seit Jahresbginn rund 60% zugelegt, daher mahnt er nun zu vorsichtigem Agieren. Die Bewertung der Aktien befinde sich nun am oberen Ende. «Kurzfrist ist noch ein Potenzial von 5% für Swatch und Richemont möglich», so Weber. Für das Jahr 2011 geht der Experte von einer deutlichen Abschwächung des Export-Wachstums aus. Der negative Effekt des starken Franken dürfte sich bemerkbar machen. In der Folge müssten die Preise erhöht werden, um die Margen zu halten. Dies könne jedoch nur «zurückhaltend gemacht werden», so Weber. (awp/mc/ps/10)