Der Kaufpreis wird am Markt für etwas zu hoch angesehen. Zudem will Swiss Re zusammen mit Axa die Lloyds-Tochter Scottish Widow übernehmen. Bis um 11.25 Uhr sinkt der Swiss Re-Kurs um 0,39% oder 0,40 CHF auf 101,00 CHF. Es könnten auch Gewinnmitnahmen eine Rolle spielen, die Titel hatten nämlich in der Vorwoche mit einem Wochenplus von 4,0% geschlossen. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert mit minus 0,04% auf 8’647,29 Punkten kaum verändert.
Admin Re-Aktivitäten
Die GE Life-Übernahme ist im Rahmen der Admin Re-Aktivitäten (Abwicklung von Lebensversicherungsportefeuilles) vorgenommen worden und hat Swiss Re insgesamt 465 Mio GBP gekostet. Händler kritisieren, dass der Preis etwas zu hoch sein dürfte. Gemäss Viktor Dammann von der Bank Vontobel betrage der Preis rund 80% des Embedded Value dieses Portefeuilles. In den letzten Jahren lagen die Preise für solche Geschäfte zwischen 65 und 85% des Embedded Value, schreibt er in seinem Kommentar weiter. Andreas Frick von LODH bezeichnet den Kaufpreis als fair.
Grösste Admin Re-Transaktion
Die Akquisition sei die bisher grösste Admin Re-Transaktion und entspreche der Swiss Re-Strategie, die einen Ausbau dieses Geschäftsegments vorsehe, so Georg Marti von der ZKB. Tim Dawson von Helvea sieht darin eine für Swiss Re positive Entwicklung, nachdem letztmals im Jahr 2004 ein Admin Re-Deal abgeschlossen wurde. Die Finanzierung dürfte dabei keine Probleme darstellen, so Dawson. Ein Fragenzeichen setzt der Helvea-Analyst dagegen hinter den Fakt, dass Swiss Re mit GE Life weiterhin Neugeschäft generieren will. Schliesslich erfordere dies mehr Know How als das pure Abwicklungsgeschäft.
Gerüchte
Nebst der Meldung zu GE Life machten Gerüchte die Runde, dass Swiss Re gemeinsam mit Axa die Lloyds-Tochter Scottish Widow für 8 Mrd GBP übernehmen möchte. Die Pressemeldung wurde von den Sprechern von Axa und Swiss Re nicht kommentiert. Eine Llyods-Sprecherin bezeichnete den Bericht als «Spekulation». Die Tochter gehöre zum Kerngeschäft, so die Sprecherin. Tim Dawson zeigte sich bezüglich dieses Mega-Deals zuversichtlich, dass Swiss Re keine Transaktionen vornimmt, welche die Renditeerwartungen des Rückversicherers nicht erreichen. (awp/mc/gh)