Analysten hatten im Vorfeld der Publikation allerdings mit einem Gewinn gerechnet. Als positiv gilt jedoch, dass es Swiss Re gelungen ist, die Risiken in der Bilanz weiter zu reduzieren und die Kapitalbasis zu stärken. Bis um 10.45 Uhr verlieren Swiss Re 2,9% auf 42,14 CHF. Das bisherige Tageshoch im frühen Handel liegt bei 44,36 CHF, das bisherige Tagestief bei 41,26 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) gibt derweil 0,47% ab.
«Uneinheitlicher Abschluss mit positiver Tendenz»
Analysten sprechen von einem uneinheitlichen Geschäftsabschluss mit insgesamt positiver Tendenz. Sie führen das schwächer als erwartete Konzernergebnis einerseits auf höhere Verluste bei der Reduktion risikobehafteter Aktiven und andererseits auf höhere Wertberichtigungen auf Absicherungstransaktionen für Unternehmensanleihen zurück. Viel wichtiger sei aber, dass Swiss Re das für ein «AA»-Kreditrating relevante Überschusskapital auf 4,5 Mrd CHF gesteigert und die Risiken der Portfolio-CDS fast ganz abbaut habe. Auch laufe das Effizienzprogramm besser als geplant, schreiben die Analysten von Morgan Stanley.
Aktie auch für «Durchschschnittsanleger» wieder interessant
Auch die Analysten der Bank of America/Merrill Lynch heben die Bereinigung von Risiken als positiv hervor. Dieser Abschluss sei für Swiss Re ein wichtiger Schritt vorwärts und die Aktie werde auch für den «Durchschschnittsanleger» wieder interessant. Andere Experten nennen die Höhe des «AA»-relevanten Überschusskapitals gar «sehr komfortabel». Die gestärkte Kapitalposition sollte das Vertrauen des Marktes steigern, dass Swiss Re die Rückzahlung gegenüber Berkshire Hathaway leisten könne.
«Trend geht insgesamt in die richtige Richtung»
Die Bank Vontobel hebt die erfreuliche Entwicklung im Nicht-Lebensgeschäft hervor. Dem stehe jedoch die schwache zugrunde liegende Rentabilität beim Lebensversicherungsgeschäft entgegen, heisst es weiter. Auch die ZKB spricht von einem unterschiedlichen Bild bei den Leistungskennziffern, der Trend gehe aber insgesamt «in die richtige Richtung». Die Analysten führen den Verlustausweis in der Lebensversicherung vor allem auf eine höhere Schadenlast in der US-Rentenversicherung zurück.
Swiss Re bleibt grosse Baustelle mit hohen Risiken
Auch wenn sich das Management für die weitere Entwicklung zuversichtlich zeige und eine weitere Entspannung der Märkte in Sicht sei, sei Swiss Re weiterhin immer noch eine grosse Baustelle mit hohen Risiken, mahnen die Autoren der Bank Wegelin. Ein Engagement sei nach wie vor nur etwas für nervenstarke Anleger. Die ZKB vergibt weiterhin die Einstufung «Marktgewichten». Vontobel bestätigt das Kursziel von 40 CHF bei einem «Hold»-Rating. Die Bank of America/Merrill Lynch bekräftigt ihre Kaufempfehlung bei einem Kursziel von 44 CHF. (awp/mc/ps/17)