Aktienfokus: Swiss Re notiert nach Übernahme im Plus

Die Swiss Re Aktie notiert um 15.20 Uhr 1,05 CHF bzw. 1,1% höher auf dem Stand von 93,90 CHF (Tageshoch bisher 95,90 CHF), gehandelt sind inzwischen gut 5,3 Mio Titel. Eröffnet hatte die Aktie mit einem Minus von 2,9% bei 90,20 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) gewinnt derweil rund 1,3%.


ZKB: weltweit klare Nummer Eins
Die Transaktion sei attraktiv, Swiss Re werde damit weltweit klare Nummer Eins im Rückversicherungsgeschäft und könne ihre Marktstellung v.a. in den USA und Mitteleuropa deutlich ausbauen, schreibt ZKB-Analyst Georg Marti in einem Kommentar. Auch Transaktionspreis und Finanzierung seien attraktiv. Swiss Re zahle mit rund 1,0x Buchwert keinen Aufschlag für Franchise und Kundenbeziehungen.


Mit der gewählten Finanzierungsstruktur werde zudem auch GE, der jetzige Besitzer von GE Insurance Solutions, stark in die Transaktion eingebunden. Dies wiederum relativiere die Tatsache stark, dass die Übernahme eher zu einem marktmässig ungünstigen Zeitpunkt (in einer zyklischen Hochphase statt in einer Tiefphase) geschehe.


Marti beurteilt auch die angestrebten Kostensynergien von 300 Mio USD als attraktiv. Eine erfolgreiche Realisierung dieses Betrages würde bereits einen milliardenhohen Betrag an Mehrwert generieren, meint er.


Cheuvreux: Strategisch wie auch finanziell sinnvoll
Auch der zuständige Analyst von Cheuvreux erachtet die Transaktion als sowohl strategisch wie auch finanziell sinnvoll. Die gegenwärtigen Bewertungen der Rückversicherer befänden sich auf historischen Tiefs, während die Aussichten für die Versicherungsprämien im kommenden Jahr positiv seien. Das Geschäft bietet auch einige interessante Synergien. Die Kombination von Barmitteln, Aktien und Kapitalerhöhung zur Finanzierung bewirke, dass das Verwässerungsrisiko nicht übermässig hoch sei.


Eine langfristig sicherlich positive Transaktion
Auch andere Marktstimmen sprechen von einer «langfristig sicherlich positiven Transaktion». Es seien allerdings noch Fragen offen, die erst durch die heute Nachmittag anstehende Analysten-Konferenz beantwortet werden könnten, meinte ein Händler. Die weitere Entwicklung des Aktienkurses hänge davon ab, ob die Investoren die Transaktion als sinnvoll erachten und daher die erforderliche Kapitalerhöhung akzeptieren würden, so ein anderer.


Nach bestem Wissen und Gewissen
Für Marti von der ZKB bestehen die Risiken der Transaktion derzeit vor allem darin, dass nach Transaktionsabschluss Altlasten bei GE Insurance Solution auftauchen, d.h. grössere Nachreservierungen nötig werden könnten. Die Einbindung von GE in Finanzierung und Verwaltungsrat lasse aber darauf schliessen, dass die Unternehmensprüfung (Due Diligence) vorgenommen worden sei. (awp/mc/ab)

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