Aktienfokus: Syngenta profitieren von gewonnenem Patentrechtsstreit

Bis um 10.45 Uhr steigen Syngenta Namen um 2% auf 186,20 CHF, das Tageshoch wurde bei 187,50 CHF notiert. Bereits am Mittwoch legte der Valor um 3,8% zu, seit Jahresbeginn summiert sich ein Kursplus von 14,7%. Der Gesamtmarkt (SMI) steht zum Berichtszeitpunkt 0,51% höher auf 8’154,67 Punkten. Ein amerikanisches Bundesbezirksgericht entschied am Mittwoch im Patentstreit um die Glyphosattoleranz im Mais GA21 zugunsten von Syngenta. Die Klage wurde im Mai 2004 von Monsanto eingereicht, unmittelbar nachdem Syngenta die Rechte an der Technologie von Bayer erworben hatte.

Genverändertes Mais-Saatgut mit GA21-Resistenz auch in Zukunft von Syngenta
Syngenta darf also auch in Zukunft genverändertes Mais-Saatgut mit GA21-Resistenz vermarkten. Zwar erwirtschaftet Syngenta heute mit genverändertem Saatgut nur gerade 2% seiner gesamten Verkäufe und der Anteil des glyphosattoleranten Mais ist gar vernachlässigbar. Doch der Entscheid ist für Syngentas zukünftige Positionierung in der Gentechnik entscheidend, urteilt die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einer Stellungnahme. Das Recht, GA21-Mais zu verkaufen, ermögliche es Syngenta, künftig Marktanteile im US-Markt zu gewinnen und den Vorsprung von Monsanto aufzuholen, so die ZKB. Damit sei das potenzielle Haupthindernis für Syngentas Bioscience-Strategie aus dem Weg geräumt, doppelt der Analyst der Citigroup nach. Syngenta sieht die Lancierung verschiedener Saatgut-Typen mit mehreren «Traits» (Eigenschaften) vor. So genannte «Double Stacks» (mit GA21 Glyphosat-Toleranz und Resistenz gegen Mais-Zünsler) werden erstmals in diesem Jahr vermarktet.

Lancierung von «Triple Stacks» 2008 erwartet
Die Lancierung von «Triple Stacks» (zusätzlich mit Resistenz gegen den Mais-Wurzelborer) wird 2008 erwartet, erklärt Vontobel. Citigroup rechnet damit, dass der Markt für solche mehrfach-«Stacks» in Mais-Saatgut noch in diesem Jahrzehnt auf 1,5 Mrd USD anschwellen wird. Angesichts der hohen Margen in diesem Bereich sollte Syngenta ein Marktanteil von 10% genügen, um bei der heute noch unprofitablen Saatgut-Sparte den Break-Even zu schaffen. Syngenta selbst strebt einen Marktanteil von 15% an, so die Citigroup. Monsanto wird das Urteil anfechten, gibt die Bank Leu zu bedenken. Doch in der Zwischenzeit könne Syngenta sein Saatgut-Geschäft wie geplant stärken.


(awp/mc/hfu)

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