Trotz der enttäuschenden Angaben zu Umsatz, EBIT und Reingewinn hat Synthes die bisherigen Finanziele für das Gesamtjahr 2007 bestätigt. Demnach wird unverändert ein tiefes zweistelliges organisches Umsatzwachstum in Lokalwährungen angestrebt. Um 11.00 Uhr notieren Synthes Namen 2,1% tiefer auf 142,60 CHF, nachdem der Valor am Vortag noch 3,6% zugelegt hat. Der Gesamtmarkt (SMI) steht derweil 1,12% im Minus.
Halbjahreszahlen gemischt aufgenommen
Am Markt werden die präsentierten Halbjahreszahlen gemischt aufgenommen. Zwar zeigen sich die meisten Analysten enttäuscht über die Kennzahlen, die unter der Konsensschätzung ausgefallen sind, doch die Auswirkungen werden als wenig gravierend gewertet. Die Ergebnisse von Synthes seien zwar «etwas mässig» ausgefallen, schreibt beispielsweise die Bank Vontobel, die Entwicklung sei jedoch «nicht dramatisch». Auch die Analysten der ZKB halten fest, dass der unter den Erwartungen ausgefallene EBIT «nicht zu überschätzen» sei.
Solide Umsatzentwicklung
Die ZKB spricht von einer «soliden Umsatzentwicklung», die im Rahmen ihrer Erwartungen ausgefallen sei. Auch Clariden Leu wertet die leichte Steigerung der operativen Marge sowie die guten Resultate im nordamerikanischen Markt als «positiv». Zu einem anderen Schluss gelangt die UBS, die vor allem bezüglich USA und Asien/Pazifik mehr erwartet hätte. Die Grossbank spricht insgesamt von einem «enttäuschenden» Semesterabschluss.
Optimistisch für weiteren Verlauf
Dem Verlauf des weiteren Geschäftsjahres stehen die meisten Analysten – wie Synthes selber – optimistisch gegenüber. Die Rentabilität von Synthes sei oft schwankend, weshalb vom ersten Semester nicht auf das zweite geschlossen werden dürfe, schreibt beispielsweise die Bank Vontobel in ihrem Kommentar. Rahn & Bodmer sieht vor allem für den Wirbelsäulenbereich Wachstumspotential. Da Synthes langsam Fortschritte bei der Rückerstattung von Prodisc erziele, gehe man davon aus, dass sich die Wachstumsraten in den kommenden Quartalen im Wirbelsäulenbereich «leicht» verbessern werden.
Risiko eines Kursrückganges der Aktien gering
Insgesamt dürften sich die Kursabgaben einem Marktbeobachter zufolge in Grenzen halten. Auch die Analysten der Credit Suisse halten das Risiko eines Kursrückganges der Aktien für gering; zudem seien tiefe Erwartungen bereits eingepreist worden. Ähnlich sieht dies die Bank Wegelin. Sie weist darauf hin, dass die Synthes-Aktie in den letzten Börsenmonaten keine «Kursgrosstaten» vollbracht habe und daher auch «nicht absturzgefährdet» sei.
«Outperform»-Einstufung
Rahn & Bodmer, die trotz der «leicht enttäuschenden» EBIT- und Gewinnzahlen an ihrer «Outperform»-Einstufung festhält, erachtet den Titel im Vergleich zur Konkurrenz nach wie vor als günstig bewertet. «Synthes ist ein klassischer defensiver Wert, der nicht von der US-Konjunktur abhängig ist, relativ wenig Preisdruck hat und von der demographischen Entwicklung in Europa und den USA profitiert», ist in ihrem Kommentar zu lesen. (awp/mc/gh)