Den Namen Kaspar Villiger hatte jedoch kaum jemand auf der Liste. Insgesamt dürfte Villiger mit dem neuen CEO Oswald Grübel ein gutes Team bilden, so der Tenor. Der Wechsel an der VR-Spitze der UBS wird von den Kommentatoren als erster Schlussstrich unter die Vergangenheit wahrgenommen. Die UBS-Valoren notieren bis gegen 14.00 Uhr auf 10,20 CHF und gewinnen damit 3,1%; das Tagshoch lag bei 10,44 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert zum Berichtszeitpunkt 0,35% höher und die Titel des Branchennachbarn Credit Suisse legen 3,4% auf 26,70 CHF zu.
«Rückgewinnung des Vertrauens – Teil II»
Marktbeobachter nehmen in den Führungswechsel mehrheitlich wohlwollend zur Kenntnis. Mit der Überschrift «Rückgewinnung des Vertrauens – Teil II» versieht die Bank Vontobel ihren Kommentar. Villiger verfüge über die richtigen politischen Verbindungen in der Schweiz und bis zu einem gewissen Grad auch im Ausland, was in der bevorstehenden Steuerdebatte hilfreich sein könnte, hält Analystin Teresa Nielsen fest. Sie erachtet Villiger denn auch als «idealen Kandidaten» für UBS, um das Vertrauen allmählich wiederherzustellen und die frühere Reputation zurückzugewinnen.
ZKB moniert fehlende Branchenerfahrung
ZKB-Analyst Andreas Venditti stellt fest, dass Villiger wie der neue CEO Oswald Grübel ein Aussenstehender der UBS ist. Er bringe somit neuen Wind in die Gesellschaft und könne seine Aufgabe unvoreingenommen wahrnehmen. Für Villiger sprächen insbesondere seine gute politische Vernetzung und seine internationalen Kontakte, die im jetzigen Umfeld für die UBS von hohem Nutzen seien; zudem stelle er auch eine weitere gute Integrationsfigur dar. Allerdings fehle ihm die Branchenerfahrung und er sei auch kein erprobter Sanierer aus der Privatwirtschaft. Mit Grübel werde er sich jedoch gut ergänzen, denkt Venditti. (awp/mc/ps/18)