Die UBS-Aktien gingen am Dienstag nach einem volatilen Handelsverlauf mit 13,63 CHF aus dem Markt und gewinnen damit 5,70 %. Dies nachdem die Papiere im frühen Handel bis auf 13,82 CHF anzogen, dann aber in die Minuszone rutschten und bei 12,55 CHF das bisherige Tagestiefst markierten. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweil mit einem Plus von rund 0,1%.
Markt wertet Resultat mehrheitlich als Debakel
Von den Analysten wird das Resultat mehrheitlich als Debakel gewertet. So bezeichnet die WestLB das Zahlenset als desaströs. Auch für Sal. Oppenheim hat die UBS durch das Band enttäuscht. Insbesondere das Ausmass des Geldabflusses aus dem Kernbereich Wealth Management löste Ernüchterung aus. Diese seien viel schlimmer ausgefallen als prognostiziert, schreibt Michael Dunst von der Commerzbank stellvertretend für viele seiner Kollegen.
Enttäuschung auch über Resultat des Investment Bankings
Demgegenüber tendierten die Erwartungen für das Investment Banking bereits im Vorfeld der Ergebnispublikation gegen Null. Dennoch zeigen sich die Experten auch hier enttäuscht. Auch unter Ausklammerung der vielen Sonderfaktoren weise die UBS im Investmentbanking ein operativ schwaches Zahlenset aus, meint die Citigroup.
Restrukturierungsmassnahmen nicht ausreichend
Auch Helvea-Analyst Peter Thorne zeigt sich ernüchtert. Angesichts der Ausmasse der Krise beurteilt er zudem die eingeleiteten Restrukturierungsmassnahmen im Investmentbanking als nicht ausreichend. Auf Kritik stösst auch die Umstrukturierung im Wealth Management. Er sehe nicht, wie eine blosse Umbenennung der UBS helfen könnte, das Vertrauen wieder zu stärken, schreibt er dazu.
Trendumkehr beim Neugeld als einziger Lichtblick
Als einzigen Lichtblick bezeichnen die Experten die Trendumkehr beim Neugeld. So flossen der Bank im neuen Jahr netto erstmals wieder Kundengelder zu, nachdem sich die Abflüsse im letzten Quartal auf 85,8 Mrd CHF beschleunigten. Der Neugeldzufluss im Januar sei zwar ermutigend, müsse sich jedoch erst noch als nachhaltig erweisen, kommentiert die ZKB. Dazu seien einige Quartale mit stabilen Ergebnissen nötig.
Schwieriges Umfeld
Allerdings bleibt das Umfeld im Urteil der ZKB trotz gutem Januar schwierig. Die starke globale Konjunkturabschwächung werde weitere negative Folgen für die Banken haben, prognostiziert die ZKB. Gleicher Meinung ist die Bank Wegelin in ihrem Morgenkommentar. Das widrige Marktumfeld, die nach wie vor ungelöste Steueraffäre in den USA sowie der weitere Umbau des Konzerns dürften eine Erholung der UBS-Papiere weiterhin schwierig gestalten, so Wegelin. (awp/mc/pg/09)