Aktienfokus UBS: Aktien geben nach Quartalsausweis deutlich nach

Dies obwohl die grösste Schweizer Bank für einmal die Nerven der Anleger schonte und der Zahlenkranz keine bösen Überraschungen mehr barg. Insgesamt präsentierte sich der Verlust mit 11,5 Mrd CHF gar etwas weniger schlimm dar als die Grossbank vor Monatsfrist in Aussicht gestellt hatte. Dennoch sehen die Zahlen im Urteil der meisten Marktbeobachter nicht wirklich rosig aus. Die Valoren der UBS notieren am Dienstag kurz nach 11.00 Uhr auf 34,92 CHF und verlieren damit rund 5,3%. Der Gesamtmarkt (SMI) steht derweil mit einem Minus von 1% ebenfalls in der Verlustzone. Eröffnet haben UBS noch deutlich freundlicher auf 36,30 CHF (-1,6%). Danach gab das UBS-Papier kontinuierlich Terrain ab.


«Ärgerliche Assetabflüsse»
Enttäuschend werten die meisten Analysten den Nettoneugeldabfluss, der vor allem auf die Geldabflüsse im Asset Management zurückzuführen ist. So schreibt die Bank Wegelin von ärgerlichen Assetabflüssen, die sich auch im zweiten Quartal noch fortsetzen dürften.


Helvea: Kostensenkungsmassnahmen sind ungenügend
Deutlichere Worte findet Helvea-Analyst Peter Thorne. Nicht nur sei das Ausmass des Nettoneugeldabflusses als enttäuschend zu werten, sondern auch die Kostensenkungsmassnahmen seien ungenügend, so Thorne in seinem Kommentar. Halte man sich vor Augen, dass andere Banken nur schon aufgrund des schwierigen Umfelds rund 10% der Stellen kürzen würden, sei der angekündigte Stellenabbau der UBS klar zu wenig.


Volles Schadensausmass noch nicht realisiert?
Es habe ganz den Anschein, dass die UBS das volle Ausmass des Schadens noch nicht realisiert habe, kritisiert der Helvea-Analyst weiter. Das Resultat biete deshalb für Luqman Arnold und seine Olivant mehr als genügend Munition um das Management weiter anzugreifen. Dennoch bestätigt Thorne sein Rating Accumulate und das Kursziel von 40 CHF.


Sal.Oppenheim: Unsicherheiten im Black Rock-Deal
Demgegenüber wertet Sal.Oppenheim die Kostensenkungs-Massnahmen als positiv. Auch die Kernkapitalquote habe sich etwas besser gehalten, als befürchtet, ist in einer ersten Reaktion von Finanzanalyst Javier Lodeiro zu lesen. Unsicherheiten ortet Lodeiro hingegen im angekündigten Deal mit BlackRock. Zwar sei die Nachricht insgesamt positiv, noch sei aber nicht klar, ob in diesem Zusammenhang weitere Abschreibungen vorgenommen werden müssten. Alles in allem habe das Resultat jedoch keine grossen Überraschungen geboten, so das Fazit.


Auch für die Bank Vontobel entsprechen die vorgelegten Zahlen den Erwartungen. Dennoch will die Bank ihre Schätzungen für die UBS für 2009 um voraussichtlich 10% nach unten korrigieren. Vontobel stuft die Aktien der Schweizer Grossbank weiterhin mit Neutral ein und sieht ein Kursziel von 35 CHF. (awp/mc/pg)

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