Als einzigen Lichtblick im Zahlenset werten Marktbeobachter den Turnaround beim Neugeld. Insgesamt büssen die Papiere am Donnerstag deutlich an Wert ein.
«Enttäuschendes Resultat»
Bis gegen 11.50 Uhr verlieren UBS rund 5,1% auf 16,74 CHF. Zwischenzeitlich markierte die Aktie bei 16,67 CHF ihr Tagestiefst, bevor sie sich auf dem aktuellen Niveau einpendelte. Deutlich besser halten sich die Aktien des Platzkonkurrenten Credit Suisse, die knapp 0,9% nachgeben. Der Gesamtmarkt notiert derweil mit 0,76% im Minus. Analysten beurteilen das Resultat mehrheitlich als enttäuschend. Insbesondere die Ergebnisqualität wird bemängelt. So sei das Resultat durch bedeutende Sonderfaktoren begünstigt worden, schreibt etwa die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einem Kommentar. Das bereinigte Vorsteuerergebnis liege «klar» unter den Erwartungen.
UBS operativ weit hinter Erwartungen
Ähnlich tönt es in allen Kommentaren der Experten: Operativ sei die Bank weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben, so der Tenor. Und dies bei allen operativen Sparten, wie die WestLB präzisiert. Enttäuscht zeigen sich einige Experten insbesondere vom Ergebnis der Investment Bank, die unter den tiefen Kundenaktivitäten litt. Der Vorsteuerverlust der Sparte sei ein Schock, meint Kepler. Verantwortlich dafür sei nicht etwa der Verlust auf eigenen Verbindlichkeiten, sondern es sei vor allem das Resultat schwacher Erträge.
Investment Bank schwächelt im FICC-Bereich
So habe die Investment Bank im FICC-Bereich einen Ertragsrückgang von 49% und im Bereich Equities von 34% verzeichnet. Damit habe die Sparte im FICC-Bereich deutlich schlechter gearbeitet als die Credit Suisse, die in diesem Geschäftsbereich die Erträge stabil halten konnte. Auch Nomura kommt zu einem ähnlichen Schluss und schreibt, dass die ausgewiesene Ertragsentwicklung in den Kernbereichen der Investment Bank die schwächste der ganzen Branche ist. Damit haben im Urteil von Kepler beide Schweizer Grossbanken im Investmentbanking weniger gut abgeschnitten als ihre US-Konkurrenten.
Rückläufige Margen in der Vermögensverwaltung
Wenig Gutes sieht auch Helvea im UBS-Zahlenset: Während in der Investment Bank vor allem die hohen Kosten bemängelt werden, ist es im Vermögensverwaltungsgeschäft der Rückgang der Margen. Insgesamt zeige das Resultat dieselben Trends wie dasjenige der CS, nur noch ausgeprägter. Die UBS sei insbesondere vor das Problem gestellt, dass sie just in dem Moment Investitionen zum Wiederaufbau der Marke tätigen müsse, wenn die Erträge aufgrund der tiefen Kundenaktivitäten rückläufig seien.
Turnaround beim Neugeld
Als Lichtblick wird hingegen der Turnaround beim Neugeld gewertet. Die früher als erwartet eingetretene Trendwende beim Neugeld sei erfreulich und ein positiver Treiber für die Investmentstory, heisst es. Damit sei es der UBS gelungen, ein Quartal früher als erwartet wieder Gelder anzuziehen, schreibt auch Cheuvreux und bezeichnet dies als Highlight. Positiv wird von einigen Analysten auch die weitere Stärkung der Kapitalbasis herausgestrichen. Dennoch hat die positive Entwicklung der UBS mit dem heutigen Quartalsausweis einen Dämpfer erhalten. Eine Schlüsselrolle für die weitere Kursentwicklung dürfte daher dem Investorentag vom 16. November zukommen. Dann will sie ihre Fortschritte den Anlegern erklären. (awp/mc/ps/13)