Grund für die anfänglichen Kursverluste war eine Gewinnwarnung aufgrund von Abschreibungen im US-Hypothekenbereich und eine Verwässerung aufgrund von einer Kapitalerhöhung. Daneben hat die Bank aber auch diverse Massnahmen zur Stärkung der Kapitalkraft angekündigt, was laut Beobachtern der Grund für die Erholung des Aktienkurses sein dürfte.
Weitere 10 Mrd USD abschreiben
Die UBS muss im Zuge der US-Hypothekenkrise weitere 10 Mrd USD auf ihren Subprime- und CDO-Kreditbeständen abschreiben und werde im vierten Quartal einen Verlust schreiben, teilte sie am Morgen mit. Zur Stärkung der Kapitalbasis wird sie 13 Mrd CHF neues Kapital bei institutionellen Investoren (u.a. Staat Singapur) platzieren. Ausserdem werden 36,4 Mio Aktien aus Treasury-Beständen platziert anstatt vernichtet und die Bardividende für das Jahr 2007 wird durch eine Aktiendividende ersetzt.
UBS-Aktie gewinnt 1,9 Prozent
Die UBS-Aktie gewinnt bis um 11.15 Uhr 1,10 CHF bzw. 1,9% auf 58,30 CHF, gestartet war sie mit einem Minus von 3,2% bei 55,35 CHF (Tagestief 55,25 CHF). Gehandelt sind bis dahin knapp 19 Mio Aktien, bei einem täglichen Durchschnittsvolumen von über 23 Mio in den letzten Wochen. Das Papier des Konkurrenten CS gewinnt derweil gar 3,4% auf 72,15 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) tendiert nach einem Start im Minus derweil aufgrund der Bankenavancen mit einem Plus von gut 0,7%.
Kursentwicklung keine Überraschung
Ganz überraschend kommt die heutige Kursentwicklung der UBS-Aktie für Marktbeobachter nicht. Händler bezeichnen zwar die von der UBS in Aussicht gestellten Wertberichtigungen und Abschreibungen als äusserst negativ: Selbst die pessimistischsten Annahmen würden vom Umfang her in den Schatten gestellt, hiess es. Die geplante Kapitalerhöhung über eine Pflichtwandelanleihe und die Auszahlung einer Aktiendividende anstatt einer Bardividende werde zudem die zukünftige Ertragskraft stark verwässern.
Offenlegung der Positionen und deren Bewertung
Was allerdings positiv beurteilt wird, ist die Offenlegung der Positionen und deren Bewertung per Ende November. Die Abschreibungen seien nicht so schlimm, wie es auf dem ersten Blick aussah, sagte gar ein Händler. Die Bank habe jetzt reinen Tisch gemacht und damit ein Zeichen gesetzt. Zudem sei die Bank mit den Kapitalmassnahmen wieder besser gerüstet für die Zukunft.
Einstieg des Staatsfonds Singapur
Auch die Tatsache, dass der Staatsfond Singapur, der eine Beteiligung von gegen 10% an der UBS übernommen hat, seinen Einstieg mit den guten Zukunftsperspektiven der Bank begründet hat, dürfte von Marktteilnehmern positiv aufgenommen worden sein. Nicht zuletzt sei auch die Kommentare der Firmenverantwortlichen in Bezug auf die Entwicklung im Wealth Management als positiv bezeichnet worden, hat doch die Grossbank für die Monate Oktober und November weitere Neugeldzuflüsse gemeldet.
Schätzungen werden weiter reduziert
Vorsichtiger geben sich die Analysten. Man werde die Schätzungen weiter reduzieren. Der Ausblick für 2008 bleibe überdurchschnittlich unsicher und werde weiterhin auch davon abhängen, wann sich der US-Hypothekenmarkt stabilisieren werde, meint die ZKB. Sie hält an ihrem Rating `Marktgewichten` fest. Der Broker Helvea (Rating `Buy`) will seine Kursziel und die Einstufung erst nach der für morgen Dienstag angesagten Investorenkonferenz anpassen. Die Bank Vontobel hält an ihrem `Hold`-Rating fest. (awp/mc/ab)