Den Papieren dürfte jedoch die strategische Neupositionierung sowie der Vorschlag von vier neuen Verwaltungsräten Schwung verliehen haben. Denn mit der eingeleiteten Aufspaltung der Bank in unabhängige Geschäftsbereiche dürften nach Ansicht von Experten schnell Spekulationen über einen allfälligen Verkauf der Investment Bank ins Kraut schiessen.
Höchstkurs bei 24,06 Franken
So gewinnen UBS am Dienstag bis gegen 11.00 Uhr rund 1,9% auf 23,60 CHF, dies nachdem die Valoren noch mit einem Minus von 2,2% in den Handel gestartet sind. Zwischenzeitlich wechselten die Papiere der Grossbank aber gar für einen Höchstkurs von 24,06 CHF den Besitzer. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI notiert derweil 0,2% tiefer.
Hoher Geldabfluss bemängelt
Im Urteil der Analysten hat die UBS heute ein enttäuschendes Ergebnis präsentiert. Bemängelt wird von den Spezialisten insbesondere der hohe Geldabfluss, der mit 43,8 Mrd CHF deutlich höher ausfiel als vom Markt erwartet. Auch die enttäuschende Entwicklung im Wealth Management wird von einigen Experten als negativ herausgestrichen.
Viel Grund zur Besorgnis
Die Bank Vontobel sieht deshalb viel Grund zur Besorgnis. «Die Stabilisierung wird länger dauern als erwartet», schreibt der zuständige Analyst Tobias Brütsch in einem Kommentar. Er werde deshalb sein Kursziel von derzeit 25 CHF überprüfen. Auch die ZKB stellt eine Reduktion ihrer Schätzungen in Aussicht und kritisiert die geringe Ergebnisqualität der Resultate.
Entflechtung als Befreiungsschlag gewertet
Demgegenüber wird die vom UBS-Management angekündigte Entflechtung der Geschäftseinheiten von den meisten Analysten als Befreiungsschlag begrüsst, der das schlechte Zahlenset in den Hintergrund rückt. Die Aufteilung der Bank sei eine gute Nachricht und mache den Weg für einen späteren Verkauf der Investment Bank frei, schreibt Helvea-Analyst Peter Thorne stellvertretend für viele seiner Kollegen.
Auch die Privatbank Sal. Oppenheim streicht die strategischen Massnahmen als positives Highlight heraus. Dennoch stellt das Institut vor dem Hintergrund der «eher schwachen» Zahlen eine Reduktion des fairen Werts von derzeit 40 CHF in Aussicht. (awp/mc/pg/17)