Aktienfokus: Ypsomed brechen nach Zahlen ein – Ausblick enttäuscht

Zudem wird in Marktkreisen der von Ypsomed gegebene Ausblick auf das Geschäftsjahr 2006/07 kritisiert. Um 10.20 Uhr notieren Ypsomed Namen 14,2% tiefer auf 147,60 CHF, das Tagestief liegt bei 144 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) geht 0,63% zurück auf 5’949,22 Punkte.


Der Ausblick sei enttäuschend, so der Tenor am Markt. Ypsomed rechne im Geschäftsjahr 2006/07 mit einem Umsatzwachstum von 10-15%, der Markt habe indes ein Umsatzplus von über 20% erwartet, heisst es in ersten Kommentaren von Rahn & Bodmer und Helvea. Zudem soll gemäss Ypsomed die EBIT-Marge leicht zurückgehen auf 16-19%, während der Markt mit einer leichten Margenverbesserung gerechnet habe.


Enttäuschender Ausblick der Produktion
Birgit Kulhoff von Rahn & Bodmer ortet den Grund für das schwache zweite Semester 2005/06 sowie den enttäuschenden Ausblick in der Produktion. Ypsomed habe Optimierungsprobleme in der Fertigung, die zu einer hohen Ausschussrate führen würden.


CFO bezeichnet laufendes Geschäftsjahr als Übergangsjahr
Das laufende Geschäftsjahr werde eine Art Übergangsjahr, denn Ypsomed werde viel in operative Verbesserungen investieren, führte CFO Niklaus Ramseier im Gespräch mit AWP hierzu aus. Im darauf folgenden Geschäftsjahr soll dann aber die Profitabilität weiter steigen, so der Finanzchef.


ZKB von Begründung überrascht
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) zeigt sich von Ypsomeds Begründung für die «tiefe Guidance 2006/07» überrascht. Das Management der Gruppe begründe den enttäuschenden Ausblick mit Produktionsengpässen respektive einer rigorosen Umstellung der Produktion, um den Output zu erhöhen. Die ZKB habe aber ursprünglich verstanden, dass die in den letzten Monaten vorgenommenen «massiven» Kapazitätserweiterungen auch für ein höheres Wachstum ausreichen sollten.


Ungewissheit wegen Sanofi-Aventis
Ein wichtiger Hemmfaktor für das Wachstum von Ypsomed ist gemäss Vontobel-Analyst Patrick Laager der Umstand, dass Grosskunde Sanofi-Aventis eigene Insulin-Pens herstellen will. Für Rahn & Bodmer ist dagegen noch unklar, welche Auswirkungen der Einstieg von Sanofi-Aventis ins Pen-Geschäft auf die langfristigen Wachstumsaussichten von Ypsomed haben wird.


Genug Raum für zwei Pen-Hersteller?
Ypsomed selber zeigt sich zuversichtlich, auch langfristig ein strategisch wichtiger Partner von Sanofi-Aventis zu sein. Die steigende Nachfrage nach Pens biete Raum für beide Hersteller, so die Mitteilung von heute Morgen. (awp/mc/pg)

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