Das Berner Medtechunternehmen hat vorbörslich eine verstärkte Zusammenarbeit und eine Einigung im Rechtsstreit mit dem grössten Kunden Sanofi-Aventis bekannt gegeben. Die Ypsomed-Aktie gewinnt bis um 11.00 Uhr 9,9% auf 98,90 (Tageshoch 101,00) CHF, der Gesamtmarkt (SPI) verliert derweil 0,36% auf 6’109,46 Punkte.
«Gute Neuigkeiten»
«Gute Neuigkeiten für Ypsomed», kommentiert die Bank Vontobel. Die Erweiterung der bestehenden Lieferverträge für «OptiSet» und «OptiClik» sichere das bestehende Geschäft und durch den neuen SoloStar-Liefervertrag werde Ypsomed vom zukünftigen Wachstum der Insuline Lantus und Apidra von Sanofi profitieren können.
Ungewissheiten verringert
Die Beilegung sämtlicher hängiger Patentstreitigkeiten mit dem grössten Kunden Sanofi verringere zudem die Ungewissheit für Ypsomed. Man werde die Schätzungen anpassen, allerdings nur die langfristigeren Prognosen. Das «Reduce»-Rating mit Kursziel 70 CHF werde überprüft.
Klage ein guter Schachzug
Im Nachhinein sei die Klage gegen den wichtigsten Kunden ein guter Schachzug gewesen, der sich für Ypsomed ausbezahlt hat, heisst es im Kommentar der ZKB. Ypsomed gehe als Gewinner aus den nun unterschriebenen Vereinbarungen hervor, so Analystin Sibylle Bischofberger. Sie belässt die Einstufung auf MARKTGEWICHTEN.
«…nun wieder Liebkind»
Für Daniel Jelovcan von Helvea kam die Nachricht dieser Einigung überraschend. Die Nachricht sei für das Unternehmen vor allem auf mittelfristige Sicht von Bedeutung und erfreulich. Deshalb belässt Jelovcan die Gewinnschätzungen für die Perioden 2007/08 und 2008/09 sowie das Rating auf REDUCE im Moment noch unverändert. «Einst Grosskunde, dann Spinnefeind und nun wieder Liebkind», heisst es bei Wegelin. Eine Wendung der Ereignisse, die das Knacken des 90-CHF-Widerstandes ermöglichen sollte in Richtung dreistellige Kurse. (awp/mc/pg)