Auch die koordinierten Zinssenkungen vieler wichtiger Notenbanken am letzten Mittwoch verpuffte wirkungslos.
Earnings verstärken den Abwärtsdruck
Die Earnings Season, die in den USA begonnen hat, verstärkte den Abwärtsdruck. Der Aluminiumhersteller Alcoa verfehlte infolge der gefallenen Aluminium-Preise die Erwartungen der Analysten deutlich und die Aktie beendete die Woche mit einem Verlust von 41.5%. Und auch in den überraschend angekündigten Quartalszahlen (nur Umsatz) von SAP zeigten sich Spuren der Kreditkrise. Das Unternehmen berichtete von einem Nachlassen der Nachfrage ab Mitte September. Die SAP-Aktie, die sich bis anhin gut gehalten hatte, verlor daraufhin fast 30%.
G-7-Länder mit einem Fünf-Punkte-Aktionsplan
Nach diesen sehr heftigen Kursrückgängen und den sich häufenden schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft zweifelt wohl niemand mehr daran, dass die Kreditkrise tiefe wirtschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen wird, wenn sie nicht so schnell wie möglich gestoppt wird. Deshalb entwickelten die G-7-Länder am Freitag einen Fünf-Punkte-Aktionsplan zur Stabilisierung des Finanzsektors. Dieser sieht unter anderem die Ausstattung der Banken mit zusätzlichem Eigenkapital, die Wiederbelebung der Märkte für Hypothekenpapiere sowie Garantieprogramme für Einlagen vor. Es liegt aber nun an den einzelnen Staaten diesen Plan in die Tat umzusetzen. Ob damit das Vertrauen wieder hergestellt werden kann bleibt abzuwarten.
Endphase des Ausverkaufs
Nichtsdestotrotz denken wir, dass die Börsen sich in der Endphase des Ausverkaufs befinden. Die Kursverluste erreichen ein immenses Ausmass und die rekordhohen Volatilitäten verdeutlichen die Panikstimmung. Wir raten deshalb die tiefen Kurse zum Aufbau von Positionen zu nutzen und denken, dass die mittelfristigen Chancen die Risiken klar überwiegen
(IHAG/mc/hfu)