Aktienmärkte: Erstens kommt es anders, als man zweitens denkt
Das Plus von 4.3% im SMI (seit Juli 2006 die stärkste Wochenavance) oder der 4.9% «upmove» des Dax sind eindrückliche Belege für die Gegenreaktion. Auch die US-Märkte zogen mit 3.5% im S&P 500 sowie 3.2% im Nasdaq kräftig an – wie auch der japanische Nikkei 225 mit +4.4%. Eine positive Interpretation der Marktteilnehmer zum Fed-Zinsentscheid am vergangenen Mittwoch und schwache Leading-Indicators, die auf eine Abschwächung der US-Konjunktur hindeuten und dadurch die Zinssenkungsphantasie noch unterstrichen, waren die Haupttriebfedern für den fulminanten Zwischenspurt. Zudem fielen die Daten zum US-Häusermarkt besser aus als erwartet.
Weiterhin Vorsicht geboten, mögliche Gewinnwarnungen im Auge behalten
In der laufenden Woche stehen (mit Ausnahme des morgen anstehenden ifo-Geschäftsklima-Index) keine über Massen wichtige Konjunkturdaten an. Die starke Gegenbewegung birgt auch Gefahren. Die Marktteilnehmer fühlen sich (zu?) sicher, dass das Gröbste vorbei ist und man sich wieder – wie in den vergangenen vier Jahren stets nach Rückschlägen – auf steigende Kurse einstellen kann. Wir teilen diese Meinung nicht, sondern halten an unserer Meinung, dass mit Sicht auf ein bis drei Monate die Chance darauf, dass die Kurse nochmals deutlich unter die aktuellen Niveaus zu liegen kommen werden, als relativ hoch einzuschätzen ist, fest.. Ein möglicher Auslöser könnten weitere (wie bei Motorola oder Halliburton) Gewinnwarnungen im Vorfeld der Unternehmensberichte für das erste Quartal darstellen. Wir bleiben somit vorsichtig.
(IHAG/mc/hfu)