Aktienmärkte: Happige Verluste weltweit
Fakt ist sicherlich, dass in den kommenden Wochen einige der in der jüngsten Vergangenheit angekündigten Übernahmen durch Ausgabe von Bonds finanziert werden sollten (in der NZZ wurde in der vorigen Woche von einem Volumen in Höhe von einigen Hundert Milliarden USD) und es fraglich ist, ob dieses Volumen angesichts der aktuellen Marktsituation überhaupt plaziert werden kann. Und selbst wenn dies gelingen sollte: Die Zeit des ,billigen Geldes› scheint vorbei zu sein. Was wiederum bedeutet, dass den Aktienbörsen ein gewichtiger Kurstreiber entzogen wird. Gute (z.B. Julius Bär) bis sehr gute (z.B. ABB) Ergebnisse finden entweder keinen oder nur noch bedingten Zuspruch. Und es ist wohl auch kein Zufall, dass auf Branchenebene die defensiveren weniger als die konjunktursensitiven verloren. Es würde nicht erstaunen, wenn dieser ,shift› hin zu den ,Value›-Aktien noch einige Zeit über andauern würde.
Keine rasche Erholung erwartet
Selbstverständlich stehen auch in der laufenden Woche eine Reihe von Unternehmensresultaten an. Von besonderem Interesse dürfte in der Schweiz der Quartalsbericht der Credit Suisse sein. Allerdings sind es nicht die zu vermeldenden Zahlen, die interessieren, sondern die Meinung des Managements zur Zukunft. Zudem werden in den USA die Einkaufsmanager-Indices sowohl für das verarbeitende Gewerbe (Mittwoch) wie für den Dienstleistungssektor veröffentlicht. Dasselbe gilt für die Arbeitsmarktdaten des Monats Juli. Für Spannung ist also gesorgt. Nur: Wir gehen nicht von einer raschen Erholung an den Aktienmärkten aus. Zu gross sind derzeit die Unsicherheiten bezüglich des US-Kreditmarktes, zu gross die Angst, dass sich die im Q2 gezeigte Schwäche des US-Privatkonsums gar noch akzelerieren könnte. Und bis hier wieder Klarheit herrscht, wird es einige Wochen dauern. Wochen, während welchen die Märkte volatil und in ihrer Summe wohl negativ tendieren werden
(IHAG/mc/hfu)