Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen des Fed sowie die Finanzspritze des Emirats Abu Dhabi bei Citigroup über USD 7.5 Mrd trieben vor allem die Valoren der seit Wochen arg gebeutelten Bankenbranche an. Nicht erstaunlich, dass UBS (+15%), Merrill Lynch (+12%) und Julius Bär (+10%) zu den grössten Wochengewinnern zählten. Im SMI war auf Wochenbasis gar überhaupt kein Verlierer auszumachen, sogar Clariant (+0.1%) schafften den Sprung in den positiven Bereich. Im Branchenvergleich (siehe Wochenrückblick Aktienmärkte, Aufstellung unten rechts) führen die Finanzdienstleister zusammen mit den Banken (und den Rohstoffen) die Gewinnerseite an. Nur: Im 2007 weisen beide Sektoren nach wie vor tief rote Performances auf (-8.4% resp. -11.0% vs. +9.9% für den weltweiten Gesamtmarkt in USD).
Technische oder nachhaltige Gegenbewegung?
Es stellt sich denn nun auch die Frage, ob diese fulminante (und so mit Sicherheit nicht erwartete) Gegenbewegung lediglich technischter Natur (die Indikatoren waren zuvor stark ,überverkauft›) oder aber eine gewisse Nachhaltigkeit aufweisen. Aus fundamentaler Betrachtung hat sich nichts verändert, die globale Wachstumsverlangsamung nimmt langsam Kontur an und das gestiegene Risiko einer Rezession in den USA ist nach wie vor nicht weg vom Tisch (gemäss Vizechef des Fed sei die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Wirtschaft derzeit ungewöhnlich hoch). Die Einkaufsmanager-Indices des ISM werden in dieser Woche (Montag und Mittwoch) teilweise Aufschluss über die nahe Zukunft der US-Wirtschaft liefern können. Zudem stehen am Freitag die Arbeitsmarktdaten zur Veröffentlichung an. Wir gehen davon aus, dass die Aktienmärkte in den kommenden ein bis zwei Wochen einen Teil der in den letzten Handelstagen erzielten Performance wieder werden Preis geben müssen. Im Anschluss ist gut möglich, dass die Marktteilnehmer das Jahr 2007 mehr oder weniger ,ad acta› legen und die Aktienmärkte bis zum Jahresende nicht mehr viel ,zustande› bringen werden
(IHAG/mc/hfu)