Aktienmärkte: Nachhaltige Erholung möglich?
Es waren vor allem Konjunkturängste, die die Märkte belasteten. Es zeigt sich mehr und mehr, dass die Wirtschaftsdaten aus der EU noch schlechter sind als diejenigen aus den USA. Trotzdem verzichtete die EZB auf eine Zinssenkung, weil die Inflation immer noch zu hoch ist. Sie könnte es auch bleiben, weil die Gefahr von Zweitrundeneffekten in Europa sehr hoch ist. Im Weiteren verschärft die EZB die Anforderungen für Wertschriften, die ihr die Banken gegen Liquidität hinterlegen. Dies gilt insbsondere für die ABS. Dies führt tendenziell zu höheren Finanzierungskosten für die Banken, einer restriktiveren Kreditvergabe und dürfte folglich das Wirtschaftswachstum zusätzlich belasten.
Massnahmen zur Rettung des angeschlagenen US-Immobilienmarktes
Am Wochenende kündigte die US-Regierung an, die beiden Hypotheken-Institute Fannie Mae und Freddie Mac unter staatliche Obhut zu stellen. Das Management wird ausgewechselt und die Dividende gestrichen. Zusätzlich wird die Regierung beginnen MBS am Markt aufzukaufen. Damit unternimmt der Staat kurz vor den Wahlen erstmals konkrete Massnahmen zur Rettung des angeschlagenen Immobilienmarktes. Ob die Hypothekarzinsen wie erwartet fallen werden, bleibt abzuwarten. Sollte dies jedoch der Fall sein, würde der US-Konsument weiter entlastet, die Erschwinglichkeit von Häusern würde steigen und der Preiszerfall wohl ein Ende finden.
Höhere Kurse eher für Verkäufe nutzen
Die angekündigten Massnahmen werden den Aktienmärkten in einer ersten Phase zu Kursgewinnen verhelfen und sie aus der überverkauften Situation führen. Mittelfristig dürften dann aber wieder Wirtschafts- und Unternehmenszahlen das Geschehen dominieren und solange sich diese nicht verbessern, ist mit keiner nachhaltigen Aufwärtsbewegung an den Börsen zu rechnen. Wir verbleiben somit auf der defensiven Seite und würden höhere Kurse eher für Verkäufe nutzen.
(IHAG/mc/hfu)