Ein ähnliches Bild liefern auch die anderen wichtigen Börsenindices, sei es der Dax (-5.2% resp. -9.3%) oder der S&P 500 (-5.4%/-9.5%). Und auch wenn der Nikkei 225 letzte Woche verhältnismässig gut über die Runden kam (-1.8%), so lautet das Verdikt seit Jahresanfang ebenfalls -9.5%. Und auch die Märkte der aufstrebenden Länder konnten und können sich dieses Mal der negativen Entwicklung nicht entziehen. Der Leitindex Indiens (Sensex) liegt im 2007 per heute Morgen ebenfalls 14.6% im Minus, der Hang Seng Index 14.4%, Brasilien -10%.
Schlechte Konjunktur- und Finanzsektordaten
Die Gründe liegen auf der Hand: Die schlechten Konjunkturdaten aus den USA addiert um nicht enden wollenden Negativmeldungen aus dem Finanzsektor verunsichern die Anleger und führen dazu, dass den sich mehrenden Verkaufswilligen ganz einfach zuwenig Käufer gegenüberstehen, was vorab im Segment der kleiner kapitalisierten Small- & MidCaps zu geradezu brutalen Kursreaktionen führen kann und auch geführt hat. Da nutzten auch die (noch nicht sehr konkreten) Aussagen der US-Regierung punkto Wirtschafts-Hilfsprogrammen nichts und auch die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassenden Äusserungen der US-Notenbank bezüglich Zinssenkungen konnte die Zuversicht der Anleger nicht steigern. Bleibt die Frage offen, WAS denn genau zu einem Meinungsumschwung führen könnte? Der SMI liegt heute morgen mehr als 20% unter den im Juni erzielten Allzeit-Höchstständen, der S&P 500 schloss am Freitag knapp 17% unter besagter Marke. Diese Erkenntnis alleine bringt natürlich noch nicht sehr viel. Nur – und das ist vielleicht die derzeit einzige ,good news›: Angesichts des hohen Tempos des Kurszerfalls darf wohl zumindest kurzfristig von einer ,positiven Gegenkorrektur› ausgegangen werden, vorab dann natürlich, wenn die Unternehmensmeldungen, die uns täglich erreichen, sich nicht plötzlich verschlechtern werden.
Nervosität und Volatilität werden anhalten
Diese Gegenbewegung kann auch problemlos z.B. in einem SMI 500 Punkte betragen (rund 7%). Wie es dann im Anschluss an eine solche weitergehen könnte resp. wird, ist aber nach wie vor ungewiss. Mehrten sich die Vorzeichen, dass uns eine globale Rezession ins Haus steht, ist der Korrekturbedarf an den Aktienbörsen mit Sicherheit noch eine ganze Weile nicht gestillt. Da derzeit Prognosen in dieser Hinsicht mit zu grossen Unsicherheiten behaftet sind, gilt es nun mal ganz einfach, das Ganze abzuwarten, bis dass etwas Licht ins Dunkle gebracht werden kann. Die Nervosität und Volatilität werden uns also mit Sicherheit noch einige Zeit begleiten. Und auch jetzt besteht (das die ,bad news›) das grössere ,Risiko› nach wie vor auf der ,downside›.
(IHAG/mc/hfu)