Bescheidener gab man sich einmal mehr in Japan, der Nikkei 225 konnte das Tempo nicht mitgehen und erhöhte sich vergleichsweise bescheiden um lediglich 0.5%. Der Übernahmekampf um die niederländische ABN Amro, der mittlerweile von der britischen Barclays für sich entschieder werden konnte, wie auch Gerüchte um eine Fusion der Unicredit (+2.9% im Wochenvergleich) und der französischen SocGen (+15.7%) heizten die Phantasien im Finanzsektor an. UBS +4.9%, CS +3.6%, Deutsche Bank +7.3% und BNP Paribas mit +6.7% zählten dann auch zu den Wochengewinnern und führten die Aktienindices zu neuen Mehrjahreshöchstständen.
Nichts scheint unmöglich
Inwiefern sich die Spekulationen in der Bankenbranche materialisieren werden, steht offen. Für die beiden CH-Schwergewichte sehen wir jedoch prinzipiell weder Anlass, sich aktiv an diesem Karrussell zu beteiligen noch als Übernahmeopfer ins Visier von Konkurrenten zu gelangen. Allerdings scheint zum aktuellen Zeitpunkt nichts bis wenig als unmöglich, schliesslich konnte auch nicht davon ausgegangen werden, dass die ABN Amro innert Kürze vom Markt verschwinden würde.
Positive Grundstimmung
Aber es waren auch die mehrheitlich positiven Quartalsberichterstattungen, die für höhere Kurse sorgten (so auch die beiden Meldungen von Nestlé und Novartis von Montag morgen, die beide glänzende Zahlen vorweisen konnten), wie die dokumentierten Beispiele SAP, Intel, eBay, Tesco und Roche eindrucksvoll aufzeigen. Zur positiven Stimmung passte dann auch der Konsumentenpreis-Index in den USA, der mit moderaten Zuwächsen jüngst vom Fed wieder geschürten Inflationsängste besänftigen konnte.
Unternehmensresultate weiter im Fokus
Die kommenden Wochen werden weiterhin von den Unternehmensresultaten geprägt bleiben. Zudem wird am Freitag das GDP-Wachsum in den USA für das erste Quartal veröffentlicht. Die Aktienmärkte haben in den letzten Wochen einen relativ weiten ,Weg› zurückgelegt und die Stimmung innerhalb der Finanzgemeinde wieder deutlich zu verbessern gewusst. Das positive Momentum dürfte deshalb noch etwas anhalten, auch wenn die Kursfortschritte des Gesamtmarktes wohl gemächlicher ausfallen werden. Vorderhand scheint also alles «im Lot» zu sein. Und es macht nur wenig Sinn, sich gegen einen solchen Trend stemmen zu wollen. In diesem Umfeld würden wir aber dennoch nach wie vor davon abraten, das Aktienengagement deutlich zu erhöhen, sondern sich vielmehr über die Zuwächse der investierten Gelder zu freuen und bereit zu sein, rechtzeitig Buch- in realisierte Gewinne zu verwandeln
(IHAG/mc/hfu)