Vorstandschef Wolfgang Leese stellte am Mittwoch den Aktionären auf der Hauptversammlung in Braunschweig einen Vorsteuergewinn von etwa einer Milliarde Euro für 2007 in Aussicht. Angesichts des dritten Rekordjahres in Folge wird die Dividende für das Jahr 2006 auf 2 Euro, ein Euro davon als Sonderausschüttung, im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Der Bedarf im Stahl- und Röhrenbereich wachse weltweit nach wie vor, hiess es. «Der Ausblick auf den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2007 fällt demgemäss für alle Unternehmensbereiche sehr freundlich aus», sagte Leese vor etwa 1.800 Aktionären, die gut 52 Prozent des Aktienkapitals vertraten.
Erfolgreichstes Geschäftsjahr
«Das Jahr 2006 war unser bisher erfolgreichstes Geschäftsjahr», sagte Leese. Der Konzern hatte einen Umsatzanstieg um 18 Prozent auf 8,45 Milliarden Euro erzielt. Unterm Strich hat Deutschlands zweitgrösstes Stahlunternehmen 1,51 Milliarden Euro nach Steuern nach 842 Millionen Euro im Vorjahr verdient.
Erhöhung der Vorstandsgehälter
Kein Wunder also, dass der Vorstand vor allem Lob von den Aktionären hörte : «Wer Salzgitter-Aktien hat, der gehört zu den wahren Gewinnern», sagte etwa ein Aktionärsvertreter. Mehrere Aktionärsvertreter plädierten für eine Erhöhung der Vorstandsgehälter. Man wolle schliesslich nicht, dass das erfolgreiche Management das Unternehmen verlasse. Kritik gab es allerdings an der Höhe der Dividende. «Soll die Salzgitter AG langsam zu einer Bank mit angeschlossenem Stahlgeschäft mutieren?», fragte ein Aktionär angesichts der Gewinnrücklagen von 3,4 Milliarden Euro.
1,4 Mio Euro in internes Wachstum investieren
Bis 2010 will der Konzern in Deutschland 1,4 Milliarden Euro in internes Wachstum investieren, unter anderem soll der Standort Peine durch den Bau eines zweiten Elektroofen zur Stahlerzeugung gestärkt werden. Die Akquisition weiterer Unternehmen – vor allem in den Bereichen Stahl, Röhren und Handel – kann Leese sich für das externe Wachstum ebenfalls vorstellen. Erst vor wenigen Monaten hatte Salzgitter die Klöckner-Werke übernommen.
Grösster Aktionär: Land Niedersachsen
Der Konzern hat weltweit rund 17.000 Beschäftigte, 11.000 arbeiten davon in den Stammwerken Salzgitter, Peine und Ilsenburg. Grösster Aktionär ist das Land Niedersachsen mit 25,1 Prozent, das erst kürzlich beteuerte, seine Anteile bis mindestens 2013 halten zu wollen und somit einen Schutz vor Übernahmen bildet. (awp/mc/ar)