AKW-Neubau: Herausforderungen häufig unterschätzt

Die Studie «Nuclear New Build Unveiled» untersucht die unternehmerischen und technologischen Probleme bei Neubauvorhaben von Kernkraftwerken. Kostenüberschreitungen von bis zu 100% der ursprünglichen Kosten wurden beobachtet. In diesen Fällen steht die Wirtschaftlichkeit eines neuen Kernkraftwerks in den Sternen. In der Studie wurden gegenwärtiger Status und Trends der «Nuklearen Renaissance» analysiert. Eines der zentralen Ergebnisse: Viele der Energieversorger verfügen über wenig oder überhaupt keine Erfahrung auf dem Gebiet des Neubaus von Kernkraftwerken.


Komplexes technisches Unterfangen
Der Neubau von Kernkraftwerken ist eines der komplexesten technischen Unterfangen unserer Zeit und bringt Betreiber bisweilen dazu, enorme finanzielle Risiken einzugehen. Die Studie legt offen, dass ein ungenügendes Verständnis der Projektrisiken und eine falsche Priorisierung entscheidender Tätigkeitsbereiche oft schwerwiegende Verzögerungen und Budgetüberschreitungen zur Folge haben. Hierzu gehören:


? Verträge mit Lieferanten vor Abschluss der Planung
? unzureichende Einbeziehung gesetzlicher Vorschriften in die Planung und Entwurfserstellung
? unzureichende Planabstimmung und -absprache zwischen Lieferanten und Betreibern
? fehlende strategische und operative Planung vonseiten des Betreibers
? zögerliche Umsetzung von Gegenmassnahmen bei identifizierten Risiken und Sachzwängen
? keine rechtzeitige Anwerbung von geeignetem und erfahrenem Personal


Breit angelegte Studie
Die Autoren analysierten mehr als 150 im Bau oder in der Planung befindliche Projekte, die insgesamt 562 neue Reaktorblöcke umfassen. Im Fokus standen allgemeine Projektmerkmale, Technologie sowie Genehmigungs-, Finanzierungs- und Beschaffungsaspekte. Auch über Gespräche mit Marktteilnehmern ermittelten die Autoren Herausforderungen, denen die Energiewirtschaft gegenübersteht.


Herausforderungen oftmals unterschätzt
«Entscheidungsträger bei Neubauten denken bei der Abwicklung oftmals nicht ganzheitlich und unterschätzen die Wechselbeziehungen zwischen den Projektaktivitäten», sagt Matthias von Bechtolsheim, Director der Energy & Utilities Practice bei Arthur D. Little und Co-Autor der Studie. «Die unternehmerischen und technologischen Herausforderungen beim Bau neuer Kernkraftwerke werden zumeist unterschätzt.» (arthur d. little/mc/ps)


Über Arthur D. Little
Arthur D. Little ist eine international tätige Unternehmensberatung mit Ausrichtung auf vier Kompetenzfelder:
? Strategie (Strategie & Organisation, Mergers & Acquisitions, Post Merger Integration, Restrukturierung, Corporate Finance, Customer Management und Marketing)
? Operations (Kostensenkung, Supply Chain Management, Information Management und eBusiness, Knowledge Management)
? Sustainability & Risk
? Technologie- und Innovationsmanagement
Arthur D. Little arbeitet umsetzungsorientiert und bietet Klienten aktive Unterstützung in der Implementierungs-phase. 75 Prozent der Berater waren zuvor in der Industrie tätig. Im deutschsprachigen Raum verfügt Arthur D. Little über den Standort Wiesbaden und über Büros in Düsseldorf, München, Wien und Zürich mit 235 Mitarbeitern.
Arthur D. Little wurde 1886 von dem MIT-Professor Arthur Dehon Little in Cambridge/ Massachusetts gegründet und ist damit die älteste Unternehmensberatung der Welt. Seit Mai 2002 ist Arthur D. Little Mitglied im Altran-Verbund, einem weltweiten Netzwerk von hoch spezialisierten Technologieunternehmen.

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