von Gérard Al-Fil
Die Mitgliedsländer der Golfstaatenunion GCC sollten die Fixierung ihrer Währungen an den US-Dollar aufgeben. Dies sagte der ehemalige Vorsitzende der US-Notenbank Alan Greenspan am Montag in Abu Dhabi.
Golfstaaten im Währungsdilemma
Alle Währungen der sechs GCC-Staaten, mit Ausnahme Kuwaits, sind einem festen Verhältnis an den US-Dollar gebunden («Dollar-Peg»). Das bedeutet: senkt das Federal Reverve Board die amerikanischen Leitzinsen für Fed Funds, denn folgen die Zentralbanken diesem Schritt. Durch die Ölpreishausse und den Immobilienboom am Golf beträgt die Inflation in allen GCC-Ländern (Saudi-Arabien, Kuwat, Katar, Bahrain, VAE und Oman) weit über 10%. In Saudi-Arabien (27 Millionen Einwohner, grösster Golfstaat) hat sie offiziell mit 7% ein 25-Jahreshoch erreicht, doch zweifeln die Anlaysten von EFG Hermes an den amtlichen Angaben. Die gefühlte Geldentwertung liege weit höher, beklagen sich Gastarbeiter aus Europa in Tageszeitungen wie Gulf News, die den Wert ihrer Golf-Erspanisse aufgrund der Stärke von Euro, Schweizer Franken und Pfund Sterling schwinden sehen.
Geldpolitische Ziele fallen auseinander
Die Geldpolitik der US-Notenbank ist derzeit expansiv, um rezessiven Tendenzen aufgrund der Hypothekenkrise entgegenzusteuen. Das Fed hatte erst am 22. Januar den US-Leitzins um 75 Basispunkte gesenkt. Dies war die stärkste Zinsenkung seit 20 Jahren. In Boomzeiten, wie sie jetzt am Golf herrschen, wäre aber eine restriktive Geldpolitik dringend notwendig. Allan Greenspan: «Eine Abkoppelung vom Dollar wüerde wahrscheinlisch das wirksamtse Mittel umd den Einfluss ausländischen Kapitals auf des moentäre System und die monetäre Basis zu unterbinden, die prinzipiell die treibden Kraft hinter inflationären Tendenzen ist.»