Siders werde innerhalb der Alcan-Standorte für die Hochqualitätsproduktion von Grossprofilen für den Bahnmarkt aufgerüstet, sagte Michel Jacques, CEO von Alcan Engineered Products, am Dienstag in Sitten nach einem Treffen mit der Walliser Regierung vom Montag. Der Transfer zur Stärkung der Walliser Standorte sei bereits im Gange.
Vorwurf zurückgewiesen
Vor seiner Umsetzung werde der Restrukturierungsplan vom 14. Juni dem Walliser Staatsrat unterbreitet, sagte Regierungspräsident Claude Roch (FDP). Alcan selbst wies den Vorwurf mangelnder Transparenz zurück. Man habe eine «strategische Absicht» angekündigt, sagte Jacques. Es sei auch kommuniziert worden, dass die Konzernleitung sich mit den Arbeitnehmervertretern absprechen wolle.
Gewerkschaften sind nicht überzeugt
Nicht überzeugt reagierten die Gewerkschaften. Es bleibe die Frage, welche Restrukturierung kommen und ob sie nicht die einmal vorgesehenen 110 Arbeitsplätze kosten werde, sagte Unia-Vertreterin Fabienne Blanc-Kühn gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Die Diskussionen mit den deutschen Kollegen, die für Alcan-Angestellte in Singen kämpfen, gingen weiter – auch über neue Aktionen.
Regierung gab sich gelassener
Die Walliser Regierung gab sich gelassener. Alcan habe die Bedeutung des Standorts Siders betont, sagte Wirtschafts-Staatsrat Jean-Michel Cina (CVP). Der Konzern habe in den vergangenen vier Jahren immerhin 150 Mio CHF investiert. Dies seien nicht nur Phrasen, sondern Fakten.
Mehr Treffen für mehr Vertrauen
Tadel vom Staatsrat bezog allerdings Alcans Kommunikation. So habe man vom Restrukturierungsplan zur gleichen Zeit wie die Medien erfahren. Um das gegenseitige Vertrauen zu stärken, wollen sich beide Seiten künftig alle sechs Monate treffen. (awp/mc/ab)