Alcoa leidet unter Altlasten
Auch die Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama, durch die alle US-Amerikaner eine Krankenversicherung bekommen sollen, ging ins Geld.
Langsame Erholung
Im Tagesgeschäft verdiente Alcoa immer noch nicht genug, um die Lasten aufzufangen. Vor einem Jahr hatte die Wirtschaftskrise den Verlust allerdings noch auf 497 Millionen Dollar hochgetrieben. «Unsere Märkte erholen sich allmählich», sagte der aus Deutschland stammende Konzernchef Klaus Kleinfeld am Montag in New York.
Anleger mässig zufrieden
Alcoa waren in der Krise nicht nur die Bestellungen weggebrochen, auch die Alupreise fielen stark. Beides zog wieder an. Der Umsatz legte in der Folge um 18 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar zu. Die jüngsten Einsparungen sorgten auf der Kostenseite für Entlastung. Kleinfeld hatte in der Krise zehntausende Stellen gestrichen, Sparten verkauft und wie die Wettbewerber die Produktion massiv gedrosselt.
Die Anleger zeigten sich mässig zufrieden: Die Aktie stieg nachbörslich leicht. Bereits im Vorfeld hatten einige Analysten kalte Füsse bekommen und ihre hochtrabenden Prognosen zurückgeschraubt. Die grosse Enttäuschung blieb so aus. Alcoa hatte schon in den Vorquartalen hohe Verluste angehäuft und war nur kurzzeitig in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt.
Zahlen als Art Richtungsanzeiger für Gesamtwirtschaft
Die Börsianer schauen bei Alcoa besonders genau hin. Die Zahlen gelten wegen der breiten Verwendung von Aluminium als eine Art Richtungsanzeiger für die gesamte Wirtschaft. In dieser Woche berichten unter anderem noch die Chiphersteller Intel und Advanced Micro Devices (AMD) , die Grossbanken JPMorgan und Bank of America , der Internet-Konzern Google und das Konglomerat General Electric über das Geschäft am Jahresanfang.
Aluminium von Alcoa wird unter anderem im Autobau eingesetzt. Die Hersteller hatten in der Krise massive Verkaufseinbrüche hinnehmen müssen. Mittlerweile kaufen die Kunden aber wieder, vor allem auf dem asiatischen und amerikanischen Kontinent. Auch die von der Krise gebeutelte Flugzeugindustrie setzt auf das leichte Alu. (awp/mc/pg/01)