Alcon zeigt sich enttäuscht über Novartis-Offerte
Am Donnerstag hatte Novartis mitgeteilt, dass der Rechtsexperte Peter Nobel die Rechtslage zur vorgeschlagenen Fusion mit Alcon überprüft habe und die Position von Novartis durch die Schweizer Gesetzgebung vollumfänglich gestützt werde. Der Experte habe bestätigt, dass die Ansichten und Handlungen von Alcons Independent Directors Committee (IDC) nicht mit dem Schweizer Gesetz übereinstimmen würden. Die Ansicht von Alcon, dass das IDC einer Fusion zustimmen müsse, sei nicht konsistent mit den allgemein akzeptierten Prinzipien der Schweizer Gesetzgebung, hiess es unter anderem.
IDC hält unverändert an Position fest
Das IDC von Alcon hält gemäss der heutigen Mitteilung unverändert an seiner Position zum Schutz der Minderheitsaktionäre fest. Analysten gingen nach der gestern von Novartis verbreiteten Expertenmeinung zur Fusion davon aus, dass Novartis den Zusammenschluss vorantreibt. Die ZKB erwartet, dass Novartis den Minderheitsaktionären dennoch ein höheres Angebot unterbreiten wird, «um allein einen guten Willen und die Zufriedenheit mit dem bestehenden Management von Alcon auszudrücken». Der Aufkauf des Minderheitspaketes dürfte gemäss der ZKB noch im vierten Quartal über die Bühne gehen.
Alcon-Minderheitsaktionäre wehren sich gegen Angebot
Gemäss Kepler würde sich der Aktientausch verwässernd auswirken. Mit einer höheren Barofferte wäre Novartis besser dran, so der Kommentar. Ende August schlossen Novartis und Nestlé den Verkauf von Alcon-Aktien ab. Die Alcon-Minderheitsaktionäre wehren sich allerdings gegen die Vollübernahme, da ihnen das Angebot von Novartis zu tief ist. Novartis bietet den Alcon-Aktionären zur Übernahme der restlichen 23% der Aktien im Rahmen eines Aktientausches für eine Alcon-Aktie 2,8 Novartis-Titel. Dies entsprach laut Novartis bei der Unterbreitung des Angebotes Anfang dieses Jahres einem Aufpreis von 12% im Vergleich zum «unbeeinflussten» Aktienkurs von 137 USD. (awp/mc/ss/13)