Alitalia schreibt ihre Flugzeuge ab – Verlust steigt – Kapitalerhöhung nötig

Insgesamt betrugen die Verluste im vergangenen Jahr 626 Millionen Euro, 458 Millionen Euro mehr als noch 2005, teilte die Gesellschaft am späten Mittwochabend mit. Davon seien 197 Millionen Euro auf die Abschreibung ihrer Flugzeuge zurückzuführen, hiess es. Da der Fehlbetrag mehr als ein Drittel des Grundkapitals erreicht hat, muss nun laut Gesetz eine ausserordentliche Hauptversammlung über eine Kapitalerhöhung entscheiden. Die Versammlung soll am 26. Juni stattfinden.

Streiks der Flugbegleiter seien kontraproduktiv
Der italienische Staat versucht derzeit, die seit Jahren in der Krise befindliche Airline zu verkaufen. Infrastrukturminister Antonio Di Pietro sagte der Zeitung «La Repubblica» (Donnerstag), Alitalia werde möglicherweise zahlungsunfähig, wenn die Bieter keine angemessenen Voraussetzungen für einen Neubeginn schüfen. Die Streiks der Flugbegleiter seien kontraproduktiv. Allein wegen des Ausstands des Bordpersonals waren am Dienstag nach Alitalia-Angaben 30 Flüge ausgefallen.

Staat könnte gesamten Anteil veräussern
Laut Finanzministerium könnte der Staat seinen gesamten Anteil von 49,9 Prozent veräussern. Im Bieterverfahren waren zuletzt die russische Fluggesellschaft Aeroflot gemeinsam mit der Bank UniCredit , die Investmentbank Mediobanca mit dem US-Beteiligungsunternehmen Texas Pacific Group (TPC) und der Lufthansa-Partner Air One in die nächste Runde gekommen. Seit Donnerstag können die Konsortien die Bücher der Alitalia prüfen. Bis zum 2. Juli müssen sie ein bindendes Angebot abgeben. (awp/mc/ar)

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