Mit den Kidnapping & Ransom-Policen (K&R) können sich Firmen vor dem Risiko schützen, dass ihre Mitarbeiter auf Dienstreisen im Ausland entführt werden. Der Versicherer zahlt das Lösegeld und die Kosten für einen Krisenmanager. Diese Firmen geben Tipps zur Prävention und helfen im Ernstfall bei den Lösegeldverhandlungen.
Risikoländer miteingeschlossen
Anders als andere Anbieter will die Allianz den Versicherungsschutz weltweit anbieten, auch für Dienstreisen in Länder mit hohem Risiko wie Irak oder Afghanistan. Als Kunden für die Versicherungen sieht Mai vor allem grössere Firmen an. «Wir wollen mit unserer Police vor allem DAX-Konzerne, den gehobenen Mittelstand und grosse Familienunternehmen ansprechen», sagte er.
Marktführer Hiscox
Auch mehrere andere Versicherungskonzerne sind bereits mit derartigen Policen am Markt aktiv. Der auf Bermuda beheimatete Versicherer Hiscox dominiere das Segment mit einem Marktanteil von über 50 Prozent, heisst es in dem FTD-Bericht. Weitere Anbieter seien die amerikanischen Versicherer Chubb und AIG, die niederländischen Nassau-Versicherungen und HDI-Gerling. Auch gegen das Risiko, von Piraten überfallen zu werden, können Firmen ihre Mitarbeiter versichern lassen. Wegen der starken Zunahme der Piratenüberfälle hat die Nachfrage nach diesen Versicherungen nach früheren Angaben des Konzerns Hiscox stark zugenommen.
Piratenüberfälle innert 6 Monaten verdoppelt
Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres haben sich Piratenüberfälle weltweit mehr als verdoppelt. Ihre Zahl erhöhte sich nach Angaben des Internationalen Schifffahrtsbüro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 114 auf 240. Die Zunahme war fast vollständig auf Vorfälle im Golf von Aden (86 Fälle) und an der Ostküste Somalias (44) zurückzuführen. Derzeit sind 14 Schiffe mit mehr als 200 Besatzungsmitgliedern in der Gewalt somalischer Piraten, unter ihnen die «Hansa Stavanger» mit fünf deutschen Offizieren an Bord. (awp/mc/ps/20)