Angesichts der Finanzkrise hatten die Notenbanken nicht nur die Leitzinsen drastisch gesenkt, sondern auch die Banken mit liquiden Mitteln in Milliardenhöhe ausgestattet. Nicht wenige Experten sehen hierin die Gefahr einer Blasenbildung, ähnlich wie auf dem US-Immobilienmarkt als Ursprung der Finanzkrise.
Erschwerte Liquiditätsrücknahme bei der Fed
«Die Fed wird mit ihrer Geldpolitik wohl länger expansiv bleiben als die EZB», vermutet Heise im Gegensatz zu vielen anderen Experten. So seien die strukturellen Verwerfungen infolge der Finanzkrise in den USA deutlich ausgeprägter als in Europa, begründete der Ökonom seine Einschätzung. «Zudem ist die EZB bei Art und Weise des Liquiditätsentzugs deutlich flexibler als die Fed.» So habe die US-Notenbank über den Ankauf von Staats- und Hypothekenanleihen ihre Bilanz kräftig ausgeweitet, was eine Liquiditätsrücknahme erschwere. Die EZB hingegen könnte die Überschussliquidität etwa durch ein Auslaufen ihrer ausserplanmässigen Refinanzierungsgeschäfte vergleichsweise einfach aus dem Markt nehmen. (awp/mc/ps/21)