Allianz rechnet weiter mit Abschreibungen bei Dresdner Bank

Wegen der Turbulenzen könne auch keine aussagefähige Ergebnisprognose für die Bank gegeben werden, heisst es im Allianz-Geschäftsbericht, der an diesem Donnerstag veröffentlicht wurde. Vorstandsmitglied Helmut Perlet hatte im Februar Abschreibungen von 300 bis 400 Millionen Euro als mögliche Grössenordnung genannt. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern aus der Krise Belastungen von 1,5 Milliarden Euro verbucht.


Abschied von gesetzten Zielen
Das Ziel, das operative Ergebnis des Konzerns bis zum Jahr 2009 um jährlich 10 Prozent zu steigern, ist laut dem Geschäftsbericht nun schwieriger zu erreichen. Dies hänge von einem «unter normalen Umständen zu erwartenden Ergebnisbeitrag» der Banksparte ab. Von dem Ziel, im Bankgeschäft eine Rendite auf das Risikokapital von mindestens 15 Prozent zu erzielen, hatte die Allianz bereits im Februar Abstand genommen.


Allianz-Tochter Dresdner Kleinwort offen für Kapital aus Asien
Die Investmentsparte der vor der Aufspaltung stehenden Allianz-Tochter Dresdner Bank ist laut einem Zeitungsbericht offen für Kapital von externen Partnern. Dazu gehörten auch Institute aus dem Nahen Osten und China, berichtete die «Financial Times» (FT/Donnerstag) unter Berufung auf Insider des Mutterkonzerns Allianz . Die Dresdner Bank suche voraussichtlich für 2009, wenn die Trennung der Bereiche abgeschlossen sei, einen strategischen Partner für die Investmentbank Dresdner Kleinwort. Bevorzugt werde ein Partner, der sowohl Kapital als auch Expertise zu bieten habe.


Aufspaltung in zwei Unternehmen
Die Dresdner Bank hatte am vergangenen Freitag ihre Aufspaltung in zwei Unternehmen angekündigt. In einem der künftig eigenständigen Teile soll das Privat- und Firmenkundengeschäft, in dem anderen das Kapitalmarktgeschäft und das Investmentbanking gebündelt werden. Branchenkennern zufolge eröffnet dies dem Mutterkonzern die Möglichkeit, sich von der von Milliardenbelastungen gebeutelten Investmentbank zu trennen. Bei der Dresdner Bank selbst ist von einem Verkauf einer Sparte noch nicht die Rede. Beide neuen Institute sollten eine aktive Rolle bei der Konsolidierung spielen, hiess es zuletzt. (awp/mc/ps)

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