Allianz-Tochter Dresdner Bank streicht mehr als 2.000 Stellen

In den vergangenen vier Jahren hatte die Geschäftsbank bereits 11.000 Arbeitsplätze abgebaut.

Grundlegende Umstrukturierung im Firmenkundengeschäft und Investmentbanking
Gleichzeitig wolle die Dresdner Bank ihr Firmenkundengeschäft und Investmentbanking grundlegend umstrukturieren. Der starke Personalabbau hänge damit aber nicht unmittelbar zusammen, heisse es. Die Bank selbst kommentierte die Informationen laut der Zeitung nicht. Offiziell wird der gesamte Allianz-Konzern sein Sparpaket an diesem Donnerstag präsentieren. Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Dienstagausgabe) hatte unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, die Dresdner Bank werde am Donnerstag parallel zur erwarteten Bekanntgabe des Arbeitsplatzabbaus beim Mutterkonzern weitere Stellenstreichungen verkünden. Weder die Dresdner Bank noch die Allianz wollten sich zu dem Bericht äussern.


Kundenbetreuung zentralisieren
Die «Welt» meldet, Dresdner-Vorstand Stefan Jentzsch, der für den Umbau zu einer integrierten Corporate und Investmentbank zuständig sei, wolle dem Vernehmen nach über 1.000 der insgesamt rund 8.000 Firmenkunden im Haus «verschieben». Die Kunden sollten künftig nicht mehr aus den regionalen Niederlassungen der Bank, sondern aus der Frankfurter Zentrale von den Kapitalmarktexperten betreut werden. Dabei handle es sich um jene Unternehmen, die Investmentbanking-Produkte wie komplexe Finanzierungen oder die Beratung bei Übernahmen und Fusionen nachfragten.


Hoffnung auf deutliche Ertragssteigerung
Zu den 90 multinationalen Konzernen, die die Investmentbanktochter Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW) bislang betreute, kämen nun auch die sogenannten «Konzernkunden» der Dresdner Bank dazu. Jentzsch verspreche sich von der integrierten Betreuung deutliche Ertragssteigerungen.


Eigenständige Mittelstandseinheit
Der grosse Rest des Firmenkundengeschäfts sowie der Geschäftskunden der Dresdner Bank sollen laut der «Welt» im Bereich von Vertriebsvorstand Andreas Georgi angesiedelt werden. Ähnlich wie die Commerzbank schaffe die Dresdner Bank damit eine eigenständige Mittelstandseinheit. Chef des Geschäfts werde dem Vernehmen nach Detlev Hermann.


Produktion und Vertrieb getrennt
Im Gegensatz zur Commerzbank solle das Mittelstandsgeschäft der Dresdner Bank allerdings nicht in einen eigenständigen Vorstandsbereich ausgelagert werden. «Auch in diesem Bereich trennt das Geldhaus künftig in Produktion und Vertrieb», wird ein Branchenkenner zitiert. Während Hermann den Vertrieb dieses Geschäfts leitet, ist – wie im Privatkundengeschäft – künftig Andree Moschner für die Produktion zuständig, wie es hiess. Der Manager wechsle von der Deutschen Bank zur Konkurrenz. Bereits im Jahr 2002 hatte Jentzschs Vorvorgänger im Amt, Leonhard Fischer, nach den Angaben einen ähnlichen Umbau geplant. Er scheiterte jedoch an starken internen Widerständen und verliess die Dresdner Bank.


(awp/mc/hfu)

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