Der Versicherer wolle sich vor allem deshalb auf diese Sparten konzentrieren, weil diese hohe Finanzströme generieren. Dies helfe dem Konzern bei der Finanzierung der Entwicklung seiner Lebensversicherer, die vor allem in Schwellenländern rapide wachsen. Mögliche Übernahmekandidaten oder Regionen wollte Diekmann nicht nennen. Analysten erwarten eine Welle von Übernahmen infolge der neuen Eigenkapitalregeln, die für Banken und Versicherer nach der Krise gelten – vor allem in Europa und den USA.
Solvency II abwarten
Diekmann sagte, von dem Nettogewinn von über 5 Milliarden Euro jährlich stehe 1 Milliarde für Übernahmen zur Verfügung. Allerdings sei es unwahrscheinlich, dass die Allianz in den kommenden zwölf Monaten schon aktiv werde, weil die endgültige Fassung der neuen EU-Eigenkapitalregeln mit dem Namen Solvency II noch nicht feststeht. Die Finanzströme der übernommenen Gesellschaften sollten der Allianz helfen, das Wachstum auf der Lebensseite zu finanzieren, sagte Diekmann. «Leben benötigt sehr viel Kapital für Wachstum, und man muss einen Ausgleichsmechanismus im Bestand haben.»
Kein Erfolg mit Dresdner-Kauf
Die Allianz hält fast 400 Milliarden Euro an Kapitalanlagen. Zum Konzern gehört Pimco, der auf festverzinsliche Anleihen spezialisierte Fondsmanager. Der Versicherer ist seit einer ganzen Reihe von Jahren ohne grössere Übernahmen geblieben. Der letzte bedeutende Deal war der Kauf der Dresdner Bank im Jahr 2001, mit der die Gruppe ihre Allfinanzstrategie entwickeln wollte. Das Vorhaben war kein Erfolg und endete mit dem Verkauf der angeschlagenen Bank an die Commerzbank in der heissesten Phase der Finanzkrise vor rund zwei Jahren. (awp/mc/ps/09)